Fast 3000 Zuschauer sehen beim „4. Tag der Youngster“ in der Flens-Arena einen souveränen Sieg der SG Flensburg-Handewitt II im Lokalderby der 3. Liga

Flena162219300i0011_max1024xsburgBeim „4. Tag der Youngster“ hatten vor allem die Gastgeber von der SG Flensburg-Handewitt Grund zum Feiern. Zum einen wegen der tollen Kulisse für Drittliga- und Jugendbundesliga-Handball in der Flens-Arena, zum anderen, weil beide SG-Teams die Doppelveranstaltung mit einem Sieg krönten.

Freude und Frust saßen beim Lokalderby in der 3. Liga dicht zusammen. Während sich die Sympathisanten der SG Flensburg-Handewitt II an einem glatten 27:22 (17:10)-Erfolg erfreuten, machten sich die Anhänger des DHK Flensburg angesichts einer blutarmen Vorstellung ihrer Mannschaft enttäuscht auf den Heimweg. Neutrale Beobachter, unter den 2930 Zuschauern in der Flens-Arena gewiss keine Randgruppe, registrierten derweil ein eher undramatisches Derby.

Die Statements der Trainer fielen völlig unterschiedlich aus, klangen so, als ob sie ganz unterschiedliche Partien erlebt hätten. „Wir haben auf einem sehr hohen Niveau gedeckt, und auch im Angriff hatten wir sofort Lösungen gefunden“, lobte Sascha Zollinger. Der SG-Coach hatte wegen seines Wechsels auf den Geschäftsführerposten des Handballverbandes Schleswig-Holstein letztmals den „Tag der Youngster“ mitorganisiert.

Torben Walluks hatte es zunächst fast die Sprache verschlagen. „Der SG reichte eine ganz normale Leistung, wir waren einfach nur schlecht“, sagte der DHK-Trainer in großer Runde. Im kleineren Kreis war er wesentlich gesprächiger. Weder das für Mittwoch, nur zwei Tage vor dem Derby, eingestreute Highlight gegen den THW Kiel noch einige Ausfälle (Paul Weidner, Lasse Johannsen, Timo Brüne) wollte er als Erklärung gelten lassen. „Meine Akteure sind mit einer ganz normalen Anspannung ins Spiel gegangen, haben dann aber gleich schlecht in der Abwehr gestanden“, rätselte Torben Walluks. „Dazu kam dann noch Harakiri-Handball, bei dem Spieler auf Positionen auftauchten, die wir gar nicht besprochen hatten.“

Dera162219300i0016_max1024x DHK hatte zunächst mit einer 5:1-Defensive operiert – mit André Lohrbach als Spitze. Der Schuss ging nach hinten los, zumal sich der Gast technische Fehler im Spielaufbau leistete. Eine erste Auszeit nach nur knapp sieben Minuten änderte nichts. Mit dem nächsten Ballverlust leitete Simon Hennig einen Gegenstoß ein, den Johannes Krüger zum 7:2 (9.) abschloss.

Das Junior-Team setzte die Akzente. Linkshänder Jannek Klein bewies Durchsetzungsvermögen, besonderer Spielwirbel entzündete sich, wenn Dani Baijens und Bo Nielsen gemeinsam auf dem Spielfeld wirkten. Rechtsaußen Janos Steidtmann legte einen Kempa-Trick für Baijens auf, der den 17:10-Halbzeitstand markierte.

Nach dem Seitenwechsel zunächst ein unverändertes Bild. Das Junior-Team zog auf 21:12 (40.) davon. Symbolcharakter für den schwachen Auftritt des DHK hatte ein völlig verzogener Siebenmeter von Lohrbach. Zu diesem Zeitpunkt hatte im Gästelager nur einer gute Laune: ein kleiner Junge, der im DHK-Trikot mit einer großen Portion Eis die Tribünentreppe hinunter spazierte.

Die letzten 20 Minuten plätscherten so dahin. „Das war von uns mehr Verwalten als Tempo hochhalten“, erklärte Sascha Zollinger. Er hatte den Sonntagsauftritt in Schwerin im Blick. Die ungewöhnliche Besetzung am Kreis hatte andere Gründe: Niels-Jacob Thing hatte sich aus familiären Gründen gen Dänemark verabschiedet. So soll nun – wie schon häufiger in der Vergangenheit – Morten Dibbert den etatmäßigen Kreisläufer Norman Louwers unterstützen. ki

SG Flensburg-Handewitt II: Lübker, Meyer Ejlersen – Nielsen (2), Steidtmann (1), Baíjens (4), Bleckmann (3), Jürgensen (1), Krüger (5), Dibbert, Runow, Hennig (4/4), Asmussen, Louwers (2), Klein (5). DHK Flensburg: Basenau, Muus Meyer – Jessen, Tölle (2), Desler (2), Ejmar, Wickert-Grossmann (1), Zakrzewski (5), Timm (5/2), Lohrbach (4/2), Worm (1), Blumenberg, Jochimsen (2). Schiedsrichter: Poguntke/Schneider (Hannover). – 7m: 4:5. – Zeitstrafen: 2:5. – Zuschauer: 2933