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Furiose Schlussphase beim 35:30 Derbysieg gegen Altenholz

DHK feiert den Klassenerhalt

DHK Flensborg – TSV Altenholz 35:30 (18:16)

Der DHK Flensborg hat es geschafft. Drei Spieltage vor Saisonende feierte die Mannschaft von Magnus Frisk Jensen den Klassenerhalt. Sie gewann das Nachholspiel gegen den TSV Altenholz mit 35:30 (18:16) Toren. Nach dem 31:35 im Hinspiel revanchierte sich der Aufsteiger zudem gegen die Kieler und verbleibt somit in der 3. Liga. Die Gäste hingegen brauchen noch einen Zähler, um ebenfalls weiter in der Nord-Ost Staffel dabei zu sein. Vor 485 Zuschauern wurde es ein packendes Derby, dass am Ende mit unserem DHK über sechzig Minuten den verdienten Sieger fand.

Zu Beginn ein Auf und ab – danach Vorteile für den DHK
Doch sehr lange war die tolle Partie ausgeglichen und galt förmlich einer Berg- und Talfahrt. So war es eine typische Begegnung dieser verrückten und höchst spannenden Liga. Der Beginn des Spiels war von schnellen Aktionen auf beiden Seiten geprägt. Nach einem 2:1 Vorsprung unseres DHK, zeigte vor allem Altenholz-Rückraumspieler Henri Papst, der einen Profivertrag beim THW Kiel besitzt, seine Klasse. Er schaffte es immer wieder im rechten Rückraum durchzubrechen und einfache Tore zu erzielen. So lag unsere Mannschaft beim 2:4 in Rückstand (4.). Danach ging es weiter hin und her, die Gäste legten dabei zunächst immer eine Führung vor. Nach dem 6:7 (9.) kam unser DHK dann aber immer besser ins Spiel. Die Deckung um unseren starken Torhüter Haui verteidigte geschickt und ließ sieben Minuten keinen Gegentreffer zu. So kamen wir über unseren wurfstarken Thilo im Rückraum in der 16. Minute zur 10:7 Führung. TSVA-Trainer Torge Greve zog die Notbremse und nahm eine Auszeit. Diese zeigte zwei Minuten später ihre Wirkung.

Nach ein paar Fehlern wieder in die Spur gefunden

Denn nach unserer 12:9 Führung war der eingewechselte Altenholzer Malte Abelmann-Brockmann sehr präsent und setzte bei den Gäste fortan Akzente. Er beendete mit dem 12:10 nicht nur die Torflaute der Kieler, sondern schaffte auch Räume für seine Mitspieler. Zudem leistete sich unser Team ein paar leichte Fehler. Beim 13:13, sieben Minuten vor der Pause, erzielte Malte Voigt den Ausgleich für den TSV Altenholz. Doch unsere Mannschaft blieb trotz einiger ausgelassener Torchancen gegen den starken TSVA-Keeper Thore Jöhnck stabil und fand wieder in die Spur. Immer wieder konnte das Frisk Jensen Team ihrerseits eine Führung vorlegen. Nachdem Thilo seinen siebenten Treffer erzielte, stand es 18:16 für unser Team. Den letzten Wurf vor der Halbzeitsirene nagelte Thilo dann auf die Lattenoberkante. Nach dem Wechsel blieb unsere Mannschaft in der Offensive weiter sehr druckvoll. Vor allem der nach Verletzung wieder zurückgekehrte Jaris und Oskar auf der Spielmacherposition verliehen den Aktionen eine Unberechenbarkeit. In der 38 Minute lag unser Team beim 23:20 wieder mit drei Toren in Front.

Mitte der zweiten Halbzeit hätte das Spiel kippen können

Torge Greve reagierte abermals mit einer Auszeit auf Seiten des TSV Altenholz. Diese zeigte nachträglich erneut ihre Wirkung. Nach dem 24:21 konnte unsere Mannschaft sechs Minuten lang kein eigenes Tor mehr erzielen. Zudem agierte sie zweimal in Unterzahl. Henri Papst traf so Mitte des zweiten Durchgangs mit dem 25:25 zum Ausgleich für die Gäste, die danach Ballbesitz hatten. Die Partie drohte zu kippen. Doch dann zeichneten sich die Nehmerqualitäten unseres DHK während der Saison aus. Aus schweren Phasen der Hinrunde lernend, knüpfte sie an Kampfgeist und Disziplin der vergangenen Spiele an. In der Deckung wurde mit viel Beinarbeit und Aufmerksamkeit verteidigt. Und zwei Balleroberungen binnen zwei Minuten sorgten durch zwei Tempogegenstoßtore von Thilo für die erneute Führung. 27:25 leuchtete es von der Anzeigentafel der Idraetshallen.

Big Points für den DHK

Nach dem 27:26 durch Linus Kutz, war wieder unser DHK an der Reihe. Und unsere Mannschaft landete die sogenannten Big Points. Denn Tom trat zum Siebenmeter gegen Altenholz-Keeper Tom Landgraf an. Der parierte den Strafwurf zunächst. Doch unser Tom fing den Abpraller und verwandelte ruhig zum 28:26. Auch den abermaligen Anschluss durch Papst zum 28:27 konterte der DHK. Stefan traf zum wichtigen 29:27, Freddy ließ per Tempogegenstoß das 30:27 ins verwaiste Altenholzer Gehäuse folgen. Bis 31:29 durch Malte Voigt, gut sechs Minuten vor Ultimo, blieb es eng. Doch wieder war das Glück bei einem Siebenmeter auf unserer Seite. Landgraf hielt gegen Thilo, der aber ebenfalls den Abpraller fing und zum 32:29 verwandelte. Dann kam die große Zeit von unserem Torhüter Rune Hauenstein. Haui parierte einen Siebenmeter von Voigt und wenige Sekunden später spektakulär gegen den durchgebrochenen Henri Papst. Im Gegenangriff traf Stefan von der Rechtsaußenposition nervenstark zum 33:29. Als Schulle zwei Minuten vor der Schlusssirene seinen Wurf zum 34:30 förmlich ins Altenholzer Netz schweißte, waren alle Zweifel am Heimsieg und somit dem Klassenerhalt verflogen. Schulle veredelte mit unserem letzten Angriff dann noch zum 35:30 Endergebnis. Da hielt es alle Fans in Idraetshallen schon lange nicht auf ihren Sitzen, die den DHK mit Standing Ovations begleiteten. Nach der Schlusssirene gab es dann nicht aufhörenden Jubel und „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“, Rufe von unserer Mannschaft, die im Spielerkreis den Klassenerhalt feierte. Jörn Saemann

DHK Flensburg: Schmitt, Hauenstein – Stefan Wuzella (4), Zakrzewski, Daniel Wuzella, Czertowicz (3), Witte (2), Schlott, Adam (1), Tobeler (3), Knutzen (11/1), Mau (3), Lorenzen (2/1), Thal, Möller, Schulte (6).
TSV Altenholz: Saggau, Landgraf, Jöhnck – Seebeck (1), Braissait (1), Meereis (1), Bornhöft, Bergemann (1), Dibbert, Glindemann (2), Voigt (6/3), Hase (4), Abelmann-Brockmann (5), Pabst (7), Kutz (2), Wiegleb.
Schiedsrichter: Bahr/Buldmann
Zuschauer: 485

Tolle Derby-Stimmung in einer gut gefüllten Idraetshalle am Mittwochabend. (SPEEDPhotos.de)

Stimmen zum Spiel:

Torge Greve (Trainer TSV Altenholz):

Der DHK hat das Selbstvertrauen der letzten Spiele gezeigt. Bei uns gab es Aktionen, die sich wie ein roter Faden durchziehen. Beim 25:25 und eigenem Ballbesitz leisten wir uns zwei nicht 3. Liga reife Aktionen und spielen Thilo den Ball in die Hände. Das hat uns nicht komplett, aber doch etwas den Stecker gezogen.

Magnus:

Es war leicht, die Jungs zu motivieren. Es ist ein Derby, da muss man nicht viel sagen. Ich war auch etwas überrascht, aber auch stolz, wie die Mannschaft die letzten Wochen performt hat und wie sie gezeigt hat, was in ihr steckt. Ich bin stolz darauf, das wir drei Runden vor Saisonende den Klassenerhalt gesichert haben. Es war toll, wie diszipliniert sie heute während der sechzig Minuten war. In der Hinrunde verlieren wir viele Spiele knapp, in der Rückrunde haben wir viele Spiele selbst knapp gewonnen. Das zeigt die Riesenentwicklung meiner Jungs. Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit dieser Mannschaft. Wir können jetzt auch noch sehr frühzeitig planen. Das ist ein richtiges Luxusproblem.

Schulle:

In den letzten vier Wochen bin ich auf dem Zahnfleisch gegangen, da Jaris mit seiner Wadenverletzung ausfiel. Trotz einiger Fehlwürfe habe ich mir keinen Kopf gemacht. Denn es geht im Spiel immer nur um den nächsten Wurf. Das ich eine so tolle Entwicklung genommen habe, verdanke ich auch Simon, der mir im letzten Jahr mehr Breite in meinem Spiel gegeben hat. Magnus hat es in dieser Saison perfektioniert. Er hat so viel Erfahrung und gibt mir in meinen Entscheidungen auf dem Spielfeld sehr viel Raum. Ich bin auch viel ruhiger und konzentrierter. Ich bin jetzt vier Jahre beim DHK, da ging es drei Jahre lang gegen den 3. Liga Abstieg. Jetzt können wir vier Wochen vor Saisonende schon den Klassenerhalt feiern. Ole hat gesagt, dass Platz zehn das beste 3. Liga Ergebnis des DHK ist. Wir wollen die Saison jetzt nicht schleifen lassen und haben uns zum Ziel gesetzt, über Platz zehn zu landen.

Oskar:

Es fühlt sich an wie ein doppelter Sieg. Ein Derbysieg und dazu der Klassenerhalt. Ich habe schon gespürt, dass es ein gutes Spiel von mir ist. Auch das Thilo und ich es mit den Absprachen gut auf der Mitte gemacht haben. Aber nur wir beide sind nicht wichtig, sondern alle Spieler. Und wir haben als Mannschaft eine Topleistung abgeliefert. Wir haben in der Hinrunde so viele Spiele mit einem Tor verloren und daraus sehr viel gelernt. Jetzt gewinnen wir viele Spiele selbst mit einem Tor. Die Älteren in unserer Mannschaft übernehmen viel Verantwortung und nun holen wir die leichten Punkte. Am Anfang der Saison waren wir noch sehr wild und nicht eingespielt. So waren wir in der Hinrunde insgesamt noch etwas nervös. Das haben wir analysiert. Nun ist es anders und in den letzten Spielen sind wir somit klar im Kopf geblieben.

Haui:

Mir tat es richtig leid für die Mannschaft, das ich nicht gut in die zweite Halbzeit gekommen bin. Aber jeder Torhüter kennt das. Man braucht mal einfach diese eine Parade, um wieder in einen Flow zu kommen. Das war bei mir so, als ich den Siebenmeter gehalten habe. Dann habe ich gleich danach den zweiten Ball gehalten und war wieder im Tunnel. So ein Erlebnis ist für mich wichtig. Dann ist mein Kopf in Aufregung. Wir sind jetzt alle in der Lage, enge Spiele umzuwandeln. Dazu haben wir in dieser Phase des Spiels die Halle richtig angezündet. Im Moment machen wir eine richtig gute Show für die Zuschauer. Wir reiten richtig auf einer Welle, bleiben in entscheidenden Momenten cool und gewinnen die Spiele. Das zeigt die Qualität aller Spieler. In der 3. Liga zu spielen bring unfassbar viel Spaß. Jetzt wollen wir auch einen einstelligen Tabellenplatz. In Vinnhorst wollen wir auch versuchen etwas zu reißen. Außerdem freuen wir uns nicht nur auf das Spiel, sondern auch auf die Rückfahrt. Denn wir haben eine Mottofahrt geplant. In mehreren Gruppen werden wir verschiedene Länder präsentieren und wollen uns dementsprechend verkleiden und beispielsweise Essen und Trinken dieser Länder mitbringen. Es wird also eine kulturelle Rückfahrt. Das wird uns als Mannschaft sehr viel Spaß bringen und einmal im Jahr ist das dann ja auch ok.

Foto: Starkes Spiel beim Derby-Sieg von Oskar Czertowicz (SPEEDPhotos.de)