Der DHK Flensborg legte in der 3. Liga einen fulminanten Saisonstart hin. Mit 41:23 überrollte der SdU-Vertreter völlig konsternierte Gäste aus Magdeburg.

Flensburg. »Wahnsinn. Ein Sieg mit fast 20 Toren Unterschied, das hätte keiner gedacht. Wir waren aber auch total heiß auf dieses Spiel und hatten dann einfach einen Lauf«. Lasse Johannsen war einfach nur glücklich. Mit seinem DHK Flensborg legte der Däne einen furiosen Saisonstart hin, fegte die Gäste vom SC Magdeburg II mit 41:23 (18:11) aus der Idrætshallen. Ein dickes Ausrufezeichen gleich zum Auftakt der 3. Liga. Der DHK ging vor 520 Zuschauern von Beginn an spritzig, hochmotiviert und aggressiv zu Werke. Zwar hielten die Gäste anfangs bis zum 4:4 mit, dann aber war die Mannschaft von DHK-Trainer Matthias Hahn nicht mehr zu halten. Über 7:4 und 12:8 setzte sich der Aufsteiger bis zur Pause vorentscheidend auf 18:11 ab.

Den Grundstein für diese Führung legte eine starke und hochkonzentrierte Abwehr vor dem sicheren Torwart Paul Weidner. Bis auf Johannes Wasielewski (insgesamt 7 Tore) fand kaum ein Magdeburger durch das Abwehrbollwerk des DHK. Die Hausherren wiederum kamen immer wieder  durch schnell vorgetragene Angriffe zum Erfolg, konsequent, effizient und  wie beim 6:4 per Kempa-Trick durch Timo Brüne  auch zum Zungeschnalzen. Das setzte der DHK auch nach dem Wechsel unbeirrt fort. Zwar kamen die Gäste aus Magdeburg nach dem Wechsel noch einmal bis auf fünf Tore heran (14:19), das war es dann aber auch. Der DHK, bei dem der neunfache Torschütze Timo Brüne aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung leicht herausragte, spielte wie im Rausch und kam immer wieder zu schnellen Torerfolgen. Viel Qualität im Kader Da zeigte sich auch, dass DHK-Coach Matthias Hahn eine angenehme Breite in seinem Kader hat. In beiden Halbzeiten begann er mit Torwart Paul Weidner, den beiden Außen Timo Brüne und Jeppe Bruhn, Kreisläufer Malte Jessen sowie den Rückraumspielern Sjören Tölle, Lasse Johannsen und Ole Zakrzewski. Rückraumspieler Torben Sievers, Kreisläufer Tobias Wickert-Großmann, der spielende Co-Trainer und Neuzugang Matthias Hinrichsen sowie der ebenfalls neue Stefan Pries übernahmen mit ihren Einwechslungen aber nahtlos die ihnen zugedachten Rollen auf dem Parkett. Das galt insbesondere dann auch für den neuen Keeper Christoph Peters (»Theke«), der Mitte der zweiten Halbzeit für Paul Weidner übernahm und eine Parade nach der anderen aufs Parkett legte. Und der junge Jonas Moisen traf in seinen Einsatzminuten auf Rechtsaußen gleich drei Mal seinen Siebenmeter zum 38:20 verwandelte er so sicher, als würde er bereits seit 10 Jahren dritte Liga spielen.

Am Sonnabendabend gelang dem DHK eben alles.

»Überrascht von uns« »Ich glaube, die Magdeburger waren schon etwas überrascht von uns«, sagten sowohl Lasse Johannsen als auch Stefan Pries gegenüber Flensborg Avis. Das klang auch bei den Worten von SC-Trainer Bennet Wiegert nach dem Spiel durch. »Das war ein absolut verdienter Erfolg für den DHK. Auch in der Höhe und auch, wenn es weh tut«, sagte Wiegert.

»Wir hatten uns viel mit dem Spiel gegen Essen beschäftigt (der DHK verlor kürzlich im Pokal 25:34 bei Tu- SEM Essen, Red.). Wir wussten also, dass sie schnelle Spieler haben, über exzellente Außen verfügen, bei denen das Zuschauen Spaß macht, mit ihrem skandinavischem, dänischen Stil. Die ersten Minuten ging es für uns noch, dann aber hat meine junge Mannschaft nicht mehr die Nerven gehabt. Wir haben eigentlich eine starke Abwehr – das kann ich nun bei 41 Gegentoren aber schlecht sagen «, so die ehrlichen Worte des Gästetrainers.

Sein Gegenüber, DHK-Coach Matthias Hahn, war regelrecht begeistert.

»Ich glaube ich darf das mal so sagen: So ein geiles Spiel«, jubelte Hahn. »Unsere Abwehr war sicherlich das Prunkstück – damit haben wir Magdeburg den Zahn gezogen«, analysierte der DHK-Coach. Am kommenden Sonntag (17 Uhr) spielt der DHK beim Dessau-Roßlauer Handballverein von 2006. Ob der DHK da wieder so ein spielerisches Feuerwerk zündet? »Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Doch nächste Woche wird es wesentlich schwerer«  prophezeit Matthias Hahn.

DHK Flensborg: Weidner, Peters – Zakrzewski 5, Jessen 1,

Moisen 3/1, Pries 1, Brüne 9, Sievers 2, Wickert-Großmann 5,

Hinrichsen, Johannsen 4, Bruhn 7/5, Tölle 4.

SC Magdeburg II: Link, Mevissen – T. Gebala 7, Zimmermann

2/1, Richter, Uscins, Wasielewski 7, Czech 3, Kluge 1, M. Gebala

2, Wiebe, Schulze 1, Rastner.

Siebenmeter: 6/6:1/1

Zeitstrafen: 2:5

Zuschauer: 520

Schiedsrichter: Daniel Lochner/Peter Bergmann

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(Geballte Fäuste beim DHK und seinen Anhängern)

 

Hochglanzspieler des Tages: Timo Brüne

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Er hat vorn wie hinten gekämpft, geackert und war noch dazu mit neun blitzsauberen Toren erfolgreichester Werfer seiner Mannschaft: Folgerichtig wurde Timo Brüne nach dem 41:23-Erfolg seines DHK Flensborg von der sportlichen Leitung zum Spieler des Tages gekürt.

 

RESUME

Forrygende sæsonstart for DHK

DHK Flensborg fik lørdag en kanonstart i 3. Liga. Mere end 500 tilskuere var med i Idrætshallen, da SdU-holdet med en fantastisk målfest vandt 41-23 (18-11) over gæsterne fra SC Magdeburg II.  Wahnsinn, der var vist ingen, der havde regnet med, at vi ville vinde med næsten 20 måls forspring. Vi var virkelig tændte op til denne kamp, sagde DHKs Lasse Johannsen. Magdeburg fulgte med til 4-4, men så styrede DHK Flensborg stort set resten af kampen. Kampens topscorer blev DHKs Timo Brüne, som både i forsvar og angreb spillede en fremragende kamp. Søndag har DHK premiere på udebane, her gælder det Dessau-Roßlauer HV 06.

 

Marc Reese

Flensborg Avis

(Fotos: Lars Salomonsen)