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Zu viele Fehler bei der bitteren Niederlage im Aufsteigerduell

DHK verpasst späten Punktgewinn – Tolle Moral vom Team

DHK Flensborg – LHC Cottbus 34:35 (15:16)

Tolle Stimmung bei knapp 400 Zuschern in der Idrætshalle (Foto: DHK)

Der DHK Flensborg hat eine Heimniederlage in der 3. Liga Nord-Ost hinnehmen müssen. Das Team von Magnus Frisk Jensen kassierte im Aufsteigerduell gegen den LHC Cottbus eine bittere 34:35 (15:16) Pleite. Umso ärgerlicher, da wenige Sekunden vor der Schlusssirene Oskar Czertowicz die große Chance zum Ausgleich hatte. Doch er scheiterte am überragend parierenden LHC-Keeper Tim Reisener, der somit den Gästen den über sechzig Minuten insgesamt verdienten Sieg sicherte. Am finalen Wurf von Oskar lag es somit nicht, dass die Punkte nicht in der Idraetshalle blieben, sondern die Reise in die Lausitz machten.

Zäher Start in die Partie

Denn in der Anfangsphase leistete sich der DHK wie schon in der Heimpartie gegen den Oranienburger HC zu viele Fehler im Aufbauspiel. Gegen die robuste Cottbuser Deckung gab es so keine Konsequenz in den Abschlüssen und einige Ballverluste. Nach dem zähen Start stand nach sechs Minuten ein 2:4 Rückstand. Erst danach wurde unsere Mannschaft im Angriff gefährlicher. Angeführt vom erneut überragenden Jaris Tobeler, wurden nun die Lücken in der großen Gästeabwehr gefunden. Ein Doppelschlag von Oskar und ein Treffer von Jaris, sorgten drei Minuten später beim 5:4 für die erste DHK-Führung. Doch der LHC Cottbus konterte und nutzte dabei die Breite des eigenen Kaders. Denn die Gäste hatten viele torgefährliche Schützen. Zunächst glänzte der griechische Nationalspieler Charalampos Mallios, der mit vier der folgenden sechs Cottbuser Tore seine Mannschaft wieder entscheidend nach vorne brachte. 7:10 stand es aus Sicht unseres Dhk in der 18. Minute. Unser Trainer Magnus Frisk Jensen nahm seine erste Auszeit und schwor unser Team ein.

Nach der ersten Auszeit in der Offensive gefährlicher

Fortan war unser Angriffsspiel wieder gefährlicher. Nun spielte Thilo Knutzen auf der Mitte und setzte Akzente. Jaris nutzte dadurch die sich bietenden Freiräume im rechten Rückraum für wichtige Treffer. Zudem war Freddy zweimal von der Linksaußenposition erfolgreich. So fiel beim 13:13 und 14:14 jeweils der Ausgleich. Vaclav Klimt erzielte in der 29. Minute für die Gäste die 14:16 Führung, unser Team verkürzte zur Pause dann auf 15:16. Nach dem Wechsel kam der DHK, nach dem 15:17 durch Klimt, beim 17:17 durch Jonas Mau erneut zum Ausgleich. Doch unsere Mannschaft fiel danach immer wieder zurück. Zumeist lagen die Gäste mit zwei Treffern in Front. Beim 20:22, erneut durch Cottbus Klimt, nahm Magnus seine zweite Auszeit und stellte das Spiel auf eine sieben gegen sechs Formation in der Offensive um (41.). Doch den ersten Angriff vergab unser Team und Klimt warf zum 20:23 ins leere DHK-Tor.

Vaclav Klimt nervt den DHK

Doch unsere Mannschaft kämpfte unverdrossen. Jaris rackerte im Angriff weiter mit hoher Geschwindigkeit und Willensstärke. Mit zwölf Toren war er aus dem halbrechten Rückraum unser Faustpfand, dass die Punkte noch in der Fördestadt bleiben könnten. Doch im linken Rückraum und von der Rückraum Mitte kommend, gab es einen noch besseren Akteur auf dem Parkett der Idraetshalle. Und der trug das Trikot des LHC Cottbus. Vaclav Klimt. Der bullige Akteur traf aus allen Lagen und stellte unsere Abwehr ein ums andere Mal bloß. 14 Tore erzielte Klimt und erstickte so jede Aufholjagd unseres DHK lange Zeit im Keim. Als er zum 28:32 einwarf und LHC-Linksaußen das 28:33 nachlegte, schien die Partie knapp sechs Minuten vor dem Ende zu unseren Ungunsten entschieden. Aber die Idraetshalle wäre nicht die Idraetshalle, wenn sie eine Handballbegegnung ohne Spannung erlebt. Angetrieben von ihren 319 Fans, die Lärm für 700 Zuschauer machten, setzte der DHK Flensborg noch einmal zur letzten Aufholjagd an. Jaris und Thilo erzielten schnell das 30:33. Danach konnte auch das 30:34 durch Alexander Takev unsere Mannschaft nicht stoppen. Zweimal Jaris und Fabian Thal verkürzten zum 33:34. Als Fabi ins leer Cottbuser Tor traf, nahm Gästecoach Andy Nötzel seine letzte Auszeit. Und wie nicht anders zu erwarten, erzielte Vaclav Klimt das 33:35. Der DHK warf weiter alles nach vorne. Nick Witte behielt aus spitzem Winkel die Ruhe und Coolness und verkürzte auf 34:35. Danach war es wild. Jaris Abspiel, als es durch Kontakt des Gegners auch einen Freiwurf zu seinen Gunsten hätte geben können, passte einem Cottbuser Spieler in die Hände. Doch die Gäste vergaben ebenfalls und so bekam Oskar die finale Ausgleichschance. Doch LHC-Keeper Tim Reisener verhinderte mit seiner „Monsterparade“ das 35:35 und so den späten Punktgewinn unseres DHK. Jörn Saemann

DHK Flensburg: Schmitt, Backhaus – Stefan Wuzella (1), Zakrzewski (1), Daniel Wuzella, Czertowicz (5/1), Witte (2), Krancz (1), Adam (2), Tobeler (12), Knutzen (5/1), Mau (1), Lorenzen, Saß (1), Thal (1), Schulte (2).
LHC Cottbus: Hancic, Reisener – Kuhlmey (6/3), Jupa, Hüneburg, Robert Takev (2), Mallios (4), Efa, Klimt (14), Folger, Kutz (2), Alexander Takev (6), Schmitz (1), Mißling, Knecht.
Schiedsrichter: Lauenroth/Surrow
Zuschauer: 390

Stimmen zum Spiel:

Cottbus-Trainer Andy Nötzel:
Es ist cool, was ihr hier abreißt. Es ist einfach toll und es macht Spaß hier zu spielen. Ich glaube, dass es verdient ist, dass wir gewonnen haben. Aber natürlich ist es am Schluss auch etwas glücklich. Wir hatten Respekt vor Jaris Tobeler und Thilo Knutzen und habe meinen Spielern gesagt, dass die Nummer 25 und 34 im Rückraum sehr stark sind. Trotz der 34 Gegentore bin ich mit unserer Abwehr zufrieden, denn viele Gegentore der Flensburger waren ihrer Schnelligkeit geschuldet.

Andy Nötzel (Trainer, LHC Cottbus) gestikuliert

Magnus:
Es ist schwer zu sagen, was war gut, was war schlecht. Im Moment bin nicht nur ich, sondern die ganze Mannschaft enttäuscht. Diese Niederlage ist ein harter Schlag, nach der intensiven Vorbereitung während der Trainingswoche. Wir haben diesmal zu viele individuelle Fehler in der Abwehr gemacht. Aber Cottbus war im Angriff auch sehr stark. Wir hatten vorne selbst zu viele schlechte Abschlüsse, dazu machen wir dumme technische Fehler. So war der Weg zurück in die Abwehr nicht gut und dann fehlte uns dort die Basis.

Thilo:
Heute haben wir es nicht ganz geschafft. Wir lagen immer zurück und haben uns dann herangekämpft. Und dann haben wir immer wieder einen Dämpfer bekommen. Es sollte heute einfach nicht sein.

Thilo Knutzen (Nr.34, DHK Flensborg) im Angriff

Oskar:
Als ich mit Waldemar Paciorek (ehemaliger DHK-Trainer) gesprochen habe, ging es nicht um den letzten Wurf. Er hat mir Tipps gegeben, was ich in der Abwehr und im Angriff insgesamt besser machen kann.

(Foto: SPEEDPhotos.de)