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Gegen die Jungfüchse in der zweiten Halbzeit den Kopf verloren

DHK macht sich das Leben selbst schwer

DHK Flensborg – Füchse Berlin II 30:31 (16:13)

Der DHK Flensborg kann seinen derzeitigen Negativlauf nicht stoppen. Mit 30:31 (16:13) unterlag die Mannschaft von Magnus Frisk Jensen den Füchsen Berlin II in der heimischen Idraetshalle. Es war die dritte Niederlage mit einem Tor in den letzten sechs Partien. Mit nur zwei Zählern in den letzten Wochen, ist der DHK nunmehr seit sechs Spielen ohne Sieg. Dabei war die Pleite gegen die Hauptstädter vermeidbar, völlig unverdient war sie aufgrund der schwachen zweiten Halbzeit aber nicht.

Ausgeglichener Start mit leichten Vorteilen für die Gäste

Von Beginn an entwickelte sich ein temporeiches Spiel. Und auch die spielerischen wie technischen Elemente kamen nicht zu kurz. Beiden Teams war ihre gute handballerische Ausbildung anzumerken. Dabei hatten die Gäste zunächst leichte Vorteile und legten bis auf die Zwischenstände 3:2 (7.) und 4:3 (8.) für den DHK, stets eine eigene Führung vor. Beim 6:8 für die Hauptstädter (13.), bekam die Deckung unseres DHK dann aber mehr Zugriff auf den Angriff der Berliner. Dies ermöglichte Ballgewinne und ein schnelleres Umschaltspiel. Zudem wurde die DHK-Offensive auch im Positionsspiel sicherer. So kassierten wir nur einen Gegentreffer in den folgenden sieben Minuten, waren aber durch zwei Treffer von Philipp Schulte und je einem Tor durch Jonas Mau, Jaris Tobeler und Tom Lorenzen, selbst fünfmal erfolgreich. So stand in der zwanzigsten Minute ein 11:9 Vorsprung, den wir bis zur Pause leicht ausbauen konnten. Mit 16:13 für unseren DHK wurden die Seiten gewechselt.

Start in den zweiten Durchgang misslingt völlig

Zwar gelang den Fördestädtern das 17:13 durch Schulle (33.), doch danach war Sand im Angriffsgetriebe. Zudem leisteten wir uns zwei unnötige Zeitstrafen, die unserer Deckung Probleme bereiteten. So gelangen den Gästen fünf Tore in Folge, vier davon durch den überragenden Justin Wollny. Beim 17:18 hatte der Linksaußen der Jungfüchse schon insgesamt acht Tore erzielt (39.). Zunächst sollte es noch schlimmer für unseren DHK kommen, da Thilo Knutzen nach dem Zurückeilen beim 19:19 Ausgleich durch Schulle etwas unglücklich einen Gegenspieler stoppte. Es gab glatt die rote Karte für unseren Rückraumspieler (41.). Doch der nächste Treffer war eine Trotzreaktion, denn Oskar Czertowicz erzielte die 20:19 Führung für den DHK. Doch nach und nach verlor unsere Mannschaft den Kopf. Trotz zweier Zeitstrafen für die Gäste, lagen wir Mitte des zweiten Durchgangs mit 21:23 in Rückstand. Zehn Minuten vor Schluss gingen die Berliner beim 23:26 nicht nur mit drei Treffern in Front, sondern beim 24:28 durch den überragenden zwölffachen Torschützen Justin Wollny gar mit vier.

Nach der letzten Auszeit folgt das Aufbäumen

Nachdem Wollny knapp vier Minuten vor Schluss das 26:30 erzielte, schien das Spiel gegen den DHK Flensborg gelaufen zu sein. Doch durch eine sehr offensive Deckung wurden die Berliner in ihren Angriffsbemühungen entscheidend gestört. Kolen Krancz und Ole Zakrzewski verkürzten auf 28:30, dazwischen hielt Felix Backhaus einen Strafwurf. Und auch das 28:31 durch Lauro Pichiri, 133 Sekunden vor Ultimo, wurde weggesteckt. Oskar und der stark aufspielende Rechtsaußen Tom Lorenzen, stellten 18 Sekunden vor der Schlusssirene den 30:31 Anschluss her. Nach einem geblockten Ball sprang der das runde Leder an den Fuß eines DHK-Spielers und es gab Freiwurf. Da half es auch nichts, das die Berliner Bank danach jubelnde Akteure und somit zu viele Spieler auf dem Feld hatte. Die Zwei-Minuten-Strafe für die Gästebank war Makulatur, da der Pfiff der Schiedsrichter zuvor war und es mit Ballbesitz für die Füchse Berlin weiterging, die danach einfach nur noch jubeln durften. So stand die erneut knappe Niederlage, da der DHK Flensborg etwas zu spät aufwachte. Jörn Saemann

DHK Flensburg: Schmitt, Backhaus – Stefan Wuzella, Zakrzewski (1), Daniel Wuzella, Czertowicz (6), Witte, Krancz (2). Adam (1), Tobeler (4), Knutzen, Mau (4), Lorenzen (7/2), Thal, Schulte (5).
Füchse Berlin II: Ona, Grundmann, Joppich – Grüner (5/3), Thiel (2), Mohr, Wollny (12/3), Budde (5), Schröder (3), Pichiri (3), Weiss, Kusche (1).
Schiedsrichter: Hermschröder/Buldmann
Zuschauer: 399

Stimmen zum Spiel:

Gästetrainer Kenji Hövels:

Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben die gefährlichsten Schützen des DHK, Tobeler und Knutzen, gut aus dem Spiel genommen. Das war unser Ziel. Am Ende wird es Megaeng, aber ich fahre Stolz nach Hause. Denn das wir es geschafft haben, das Spiel mit unserem kleinen Kader gewinnen, macht mich glücklich.

Magnus:

Man kann sagen, dass wir den Kopf verloren haben. Uns hat in der zweiten Halbzeit lange die Mentalität gefehlt, unsere Sachen konsequent zu Ende zu spielen. Wir bekommen in der zweiten Halbzeit fünf Zwei-Minuten-Strafen, drei davon in den ersten zehn-, bis zwölf Minuten. Aber es hat nicht alleine daran gelegen. Wir haben im Angriff einfach keinen Flow bekommen. Es ist gerade frustrierend, aber wir müssen hart daran arbeiten, unsere Fehler abzustellen.

Fabi:

Ich fand unsere Leistung eigentlich okay, denn wir haben auf dem Feld und auch mit den Impulsen von der Bank sehr gut gekämpft. Durch die vielen Zwei-Minuten-Strafen haben wir uns aber selbst in Schwierigkeiten gebracht. Wir wussten, das es ein schweres Spiel wird. Leider haben wir vorne nicht optimal abgeschlossen.

Ole:

Die Schiedsrichter haben ein paar Situationen nicht gut gesehen. Aber es hat nicht daran gelegen. Wir selbst haben in der Abwehr nicht entscheidend zugestellt und die Füchse haben so die Lücken gefunden. So sind wir zu oft zu spät gekommen. Mich ärgert und nervt es, das wir immer wieder zwischen den Minuten 40 und 50 solche Negativläufe haben, die uns weit in Rückstand bringen. Da sind wir maximal Unclever. Das müssen wir knallhart ansprechen. Jeder muss sich dabei selbst hinterfragen, egal, auf welchen Position auf und außerhalb des Feldes. Wir gewinnen keine Heimspiele mehr. Es ist das vierte Heimspiel ohne Sieg. Das kann man sich in der 3. Liga nicht erlauben. Dann hat man in dieser Klasse große Probleme und dann wir der Klassenerhalt sehr schwer.

Jörn Saemann / Foto: SPEEDPhoto