Wenn der DHK Flensborg am Freitagabend (20.30 Uhr) auf die Zweite der »Zebras« trifft, sitzt mit Kai Nielsen eine neuer Trainer auf der Bank

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Flensburg. Beim DHK Flensborg ist er neu, in der Region aber ein alter Bekannter. Kai Nielsen hat das Traineramt beim Oberligisten übernommen und seine Handball-Pause beendet. Einen Tag vor dem Duell mit dem THW Kiel II (Freitagabend, 20.30 Uhr/Idrætshallen) wurde die Personalie Nielsen veröffentlicht und er leitet erstmals das Training beim SdU-Team.

»Ich freue mich und habe wieder richtig Lust auf Handball«, so Kai Nielsen am Donnerstag im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der 52-Jährige hatte zuletzt eine mehrjährige Pause vom Handball eingelegt. Stattdessen hatte er sich beim MTV Meggerdorf als Jugend-Fußballtrainer engagiert, weil sein eigener Nachwuchs dort dem Ball hinterherjagte.

Seine letzte Handball-Station davor war die SG Flensburg-Handewitt in der Saison 2012/13. Erst im Sommer verpflichtet, musste Nielsen dort im Dezember 2012 gehen, weil sich das Team in der 3. Liga in Abstiegsnot befand. Nur knapp ein Jahr zuvor hatte er zwischen Weihnachten und Neujahr seinen Trainerposten bei der HSG Tarp-Wanderup räumen müssen. Die »Wölfe« waren damals keineswegs in Abstiegsnot, ganz im Gegenteil. In der Vorsaison hatten sie mit Nielsen die Meisterschaft in der 3. Liga geholt und standen auch diesmal wieder gut dar. Allein bei der grundsätzlichen Ausrichtung waren sich Verein und Trainer nicht einig.

Diesmal ist es genau andersherum. Der DHK hatte sich vor rund drei Wochen von seinem Trainer Jens Häusler getrennt (wir berichteten) und fand mit Nielsen einen neuen Mann. »Mitten in der Saison habe ich noch nie eine Mannschaft übernommen, ich war überrascht über die Anfrage vom DHK und bin selber ganz gespannt auf die Aufgabe«, so Nielsen, der die Szne zwar stets weiter beobachtet hat, bis auf eine beratende Tätigkeit bei Dithmarschen Leistungshandball und Fördertraining in Hohn zuletzt aber kein Team trainierte.

»Wir freuen uns sehr, dass ein guter Trainer wie Kai auf dem Markt war und es gelungen ist, ihn zu ver-pflichten«, so Peter Stotz. Der DHK-Geschäftsführer dankte in dem Zusammenhang ausdrücklich den Spielern Tjark Desler und Johannes Krüger sowie Teammanager Tobias Dahm und dem Mannschafts-Verantwortlichen Kai Johannsen. Die Vier hatten zuletzt das Training und die Spiele des DHK als Interims-Lösung geleitet.

Positives Gefühl

Desler kennt A-Lizenz-Inhaber Nielsen, der auch ein Jahr beim Ex-SG-Coach Ljubomir Vranjes hospitiert hat, bestens aus seiner Zeit sowohl in Tarp als auch beim Juniorteam. Kreisläufer Tobias Wickert-Grossmann und DHK-Marketingmann Malte Jessen spielten ebenfalls bereits unter Nielsen und Stotz kennt ihn aus früheren Tagen als Gegenspieler. In den 90ern war Nielsen Zweitliga-Akteur bei Tarp-Wanderup und nach der Spielerkarriere coachte er lange Zeit erfolgreich Kropp-Tetenhusen.

»Wir haben uns zunächst auf eine Zusammenarbeit bis Saisonende ge-einigt«, erklärt Stotz. »Jetzt wollen wir uns erstmal alle kennenlernen und dann in den nächsten Wochen und Monaten schauen, ob es alles zusammenpasst. Grundsätzlich sind wir beim DHK natürlich immer an einer langfristigen Trainertätigkeit interessiert, aber es muss für alle Seiten passen«, sagte Stotz.

Am Freitag feiert Nielsen nun zunächst sein Debüt als DHK-Coach, wenn es gegen den THW Kiel II geht. Die Zweite der Zebras ist Tabellenzweiter und dürfte ähnlich stark einzuschätzen sein wie die SG Flensburg-Handewitt II und die HSG Eider Harde, gegen die der DHK zuletzt verlor. »Das waren beides starke Gegner«, so Stotz, der dennoch einen positiven Trand ausgemacht hat. »Die Mannschaft ist in Takt. Sie freut sich auf das Spiel und hat gut trainiert.«

Gegen Kiel nicht auf der Bank sitzen wird Arne Johannsen. Der Torwart-Trainer der Flensburger coacht auch die Keeper des THW. Um nicht in Gewissenskonflikte zu kommen, sitzt er diesmal auf der Tribüne. Tim Wendt wird sich ganz besonders auf die Partie freuen, spielte er doch bis 2018 noch für den THW II.

»Innerhalb von 24 Stunden kann ich natürlich nicht viel bewegen oder ändern«, so Nielsen, der am Donnerstag zunächst »ein Gefühl für das Team« bekommen wollte. In enger Absprache mit Desler und Krüger wurde die Taktik zurecht gelegt. Dazu hatte sich Nielsen bereits einige DHK-Spiele auf Video angesehen und war auch letzte Woche beim Derby gegen die SG II bereits Tribünengast.

»In erster Linie geht es darum, der Mannschaft ein positves Gefühl mit in das Spiel zu geben. Die Spieler müssen an sich glauben und dann hoffe ich natürlich, dass wir einen erfolgreich Start in diesen neuen Aufbruch haben«, so Nielsen.

Splitter: Im Rahmenprogramm treten die Rope-Skipping-Sparte vom TSV Nord Harrislee und die MC Ladies vom Flensburger Tanzclub auf.