Die SG Flensburg-Handewitt II gewann das Stadtduell beim DHK Flensborg vor rund 1000 Zuschauern deutlich mit 35:25 (14:10) und kletterte damit auf Rang eins der Oberliga.

Flensburg. Der letzte Derbysieg für den DHK Flensborg gegen die SG Flensburg-Handewitt II datiert vom 14. Oktober 2016. Danach gab es noch ein Unentschieden und ansonsten nur Niederlagen. Inklusive der 25:35 (10:14)-Pleite vom Freitagabend fünf in Serie. So hoch wie diesmal war es dabei aber nie und selbst alte Hasen, die entweder viele Stadtduelle selber gespielt oder als Besucher gesehen haben, konnten sich nicht erinnern, dass es jemals so deutlich war.

»Das Ergebnis tut schon weh«, gestand DHK-Kapitän Tjark Desler hinterher und sprach stellvertretend für sein Team und die Fangemeinde des SdU-Clubs. Die war natürlich wieder zahlreich erschienen und gemeinsam mit dem SG-Anhang verfolgten rund 1000 Zuschauer in der damit fast ausverkauften Idrætshallen das Derby, welches am Ende ein ungleiches war.

Dabei ging es gut los für die Hausherren. Überraschend konnte der zuletzt angeschlagene Tobias Wickert-Grossmann von Beginn an mitwirken. Mit viel körperlichem Einsatz, einer 5-1-Deckung mit Johannes Krüger in der Spitze und dem Versuch, das Tempospiel des Juniorteams mitzugehen, überzeugten die Hausherren zunächst. Bis zum 8:10 (18.) war es eine ausgeglichene Partie, doch dann gelang dem DHK fast zehn Minuten lang kein Tor. Auch die SG II war nicht fehlerfrei, insgesamt aber deutlich stabiler. Nach 60 Minuten standen beim DHK 15 technische Fehler und 20 Fehlwürfe zu Buche. »Damit kannst du kein Spiel gewinnen«, wusste Desler woran es gelegen hatte. Und auch Leon Wenske, bester DHK-Spieler an diesem Tag meinte hinterher: »Wir haben zu viele Fehler gemacht.«

Hinzu kam, dass egal was die Hausherren probierten, die SG stets eine passende Antwort hatte. Nachdem in der ersten Halbzeit die Abwehr des DHK funktionierte, es aber im Angriff haperte, war es nach dem Seitenwechsel genau umgekehrt. »Wir haben uns in der Pause viel vorgenommen, aber ich weiß nicht wo wir danach waren«, so Teammanager Tobias Dahm, der erneut mit Betreuer Kai Johannesen den Interims-Trainerjob an der Seite machte. Der Rückraum der Gäste um Niels Versteijnen kam nach dem Seitenwechsel viel zu leicht zum Wurf und nutzte dies gnadenlos aus. Dem DHK fehlte nach frühen dem Ausfall von Alexander von Eitzen (Gehirnerschütterung) hingegen die nötige Durchschlagskraft. Im zweiten Durchgang war die Derby-Intensität auf dem Feld und somit auch auf den Rängen schnell verflogen. All das führte zu einem souveränen Sieg der Gäste, die damit auf Platz eins der Tabelle gesprungen sind.

»In der ersten Halbzeit sind wir gar nicht so gut reingekommen, und trotz der Führung habe ich ein Plus beim DHK gesehen. Nach dem Wechsel haben wir aber viel Schwung mitgenommen und es ist schön zu sehen, wie sich meine Spieler entwickeln«, freute sich SG-Trainer Michael Jacobsen.

Für beide Teams geht es am Freitag mit Top-Heimspielen weiter. Während das Juniorteam die HSG Eider Harde empfängt, bekommt es der DHK mit dem THW Kiel II zu tun. Noch vor Weihnachten wird sich also zeigen, wohin die Reise in dieser Saison für die beiden Flensburger Stadtrivalen geht – das Derby war ohne Zweifel ein erster Fingerzeig.

DHK: Wendt, Vogeler-Schibrath – de Bruin, Desler, Honig, Zinndorff 4, Blumenberg, Wickert-Grossmann 1, Krüger 6/4, von Eitzen 1, Bandemer 1, Wenske 6, Marco Boyschau 2, Martin Boyschau 4

SG II: Wilde 3 – Hinrichsen, Reed 1, Versteijnen 6, Hartwich, Jürgensen 6, Kooij 6, Runow 1, Holpert 1, Nissen 2, Persson 3, Ebeling 3, Kirschberger 3

Zuschauer: ca. 1000