Der DHK Flensburg zeigt Nerven, schafft in letzter Sekunde aber noch ein 30:30-Remis.

Flensburg. Für wenige Augenblicke herrschte Erleichterung, die Sekunden später aber doch wieder der Enttäuschung wich. Soeben hatte

Rechtsaußen Jeppe Bruha seinem DHK Flensborg in allerletzter Sekunde mit seinem Treffer zum 30:30 das Remis und somit zumindest einen Zähler im Heimspiel gegen den SV Mecklenburg Schwerin gerettet – erneut aber hatte sich der DHK nicht für seinen großen Aufwand belohnt.

»Nein, zufrieden sind wir nicht. Wir hatten uns mehr vorgestellt«, sagte der sechsfache Torschütze Timo Brüne, der aber doch »froh« war, »dass wir überhaupt einen Punkt bekommen haben«.

Dabei war weitaus mehr drin für den DHK, der vor diesem Heimspiel in Idrætshallen fünf seiner vorausgegangenen sechs Ligaspiele verlor. Nach einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte (16:16 zur Pause), in der sich weder der Aufsteiger aus Flensburg noch die sich tapfer wehrenden Gäste einen entscheidenden Vorteil erspielen konnten, wähnte sich der DHK alsbald auf der Siegerstraße. Die Hausherren, die ohne Rückraumshooter Sören Tölle agieren mussten (Verletzung im Abschlusstraining) setzten sich von 17:17 auf 21:17 ab. Angetrieben von einem Marc Blockus in Hochform (mit 11 Toren bester Werfer des Spiels) führte der DHK phasenweise sogar mit fünf Toren (24:19 und 25:20), ließ sich dann aber doch das Heft aus Hand nehmen. Die Unruhe stieg bei DHK-Coach Matthias Hahn, fast sah es so aus, als ahnte er, was kommt. Beim Stande von 26:24 (48:33 Minuten gespielt) versammelte der ehemalige Weltklasse-Handballer seine Schützlinge im Zuge einer Auszeit noch einmal um sich. Matthias Hinrichsen und Marc Blocks schalteten mit einem Doppelschlag auf 28:24, dann aber war flatterten die Nerven, gepaart mit einer klugen taktischen Umstellung von Gäste-Coach Mail Handschke. Der nämlich baute rund zehn Minuten vor Schluss seine Abwehr um, ging in die Offensive. Mit Erfolg: Von 24:28 kamen die Gäste bis auf 27:28 heran. Als der gewohnt leidenschaftlich kämpfende Timo Brüne mit seinem sechsten Treffer das 29:27 erzielte und sein Trainer Matthias Hahn wenig später erneut ein Timeout nahm (56:03 Minuten), war der DHK indes noch immer im Vorteil. Dann aber trafen Alex Wirt, Daniel Finkenstein und Taki Marangko, und es sah ganz finster aus für den DHK. Dank Bruhn aber blieb zumindest ein Punkt in Flensburg.

»Plötzlich waren wir ängstlich. Es kamen Erinnerungen an die letzten Wochen auf, die Angst vorm Verlieren. Wir haben uns schlecht bewegt, gerade vorne«, sagte Matthias Hahn bei der Suche nach Erklärungen. Hahn weiter: »Du merkst: bei uns arbeitet der Kopf. Es wurde viel überlegt, viel gegrübelt.« Einen Vorwurf machte er seinen Schützlingen nicht. »Sie wollten ja gewinnen«, sagte Hahn.

Sorgen machen braucht sich der DHK aber nicht. Der Aufsteiger steht mit 27:25 Zählern im gesicherten Mittelfeld. In den Auswärtsspielen in Hannover (9. April, 19.30 Uhr) und beim TSV Hannover-Burgdorf 2 (23. April, 17 Uhr) sowie den beiden Heimspielen gegen den HSV Insel Usedom (16. April, 17 Uhr) und Eintracht Hildesheim (30. April, 19 Uhr) hat der DHK noch Chancen, mal wieder ein handballarisches Feuerwerk zu zünden.

 

DHK: Weidner, Peters – Zakrzewski 1, Jessen 1, Moisen, Brüne

6, Sievers 1, Wickert-Grossmann, Hinrichsen 2, Johannsen 3,

Bruhn 5/1, Blockus 11.

SV Meckl.-Schwerin: Panzer, Link – Grämke, Prothmann

3, Larisch, Marangko 4, Evangelidis 2, Höwt 4, Finkenstein 1,

Gutmanis 5, Kalski, Calvert 4/4, Wirt 7.

Zeitstrafen: 2:3

Siebenmeter: 2/1:4/4

Zuschauer: ca. 350

Schiedsrichter: Bohmbach/Meyer

 

Flensborg Avis