Missklänge nach dem 30:24-Erfolg der Drittliga-Handballer von DHK Flensburg gegen den HC Empor Rostock

Bei der Pressekonferenz kochten die Emotionen hoch. Stein des Anstoßes war eine Auszeit von Torben Walluks, dem Trainer der Drittliga-Handballer von DHK Flensburg. Da seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt beim 29:24 die Partie gegen den HC Empor Rostock längst entschieden hatte, mokierten die Gäste das als unsportliches Verhalten. „In der zweiten Halbzeit hat der DHK sich hinten reingestellt und geprügelt bis zum Ende. Aber das ist in der DHK-Kabine auch so verlangt worden“, äußerte sich Empor-Coach Till Wiechers sichtlich angefressen.

„Ich habe die Auszeit genommen, damit die Mädchengruppe, die in den Auszeiten ihr Rahmenprogramm zeigt, auch noch mal einen Einsatz hat. Sie fiebern vor dieser Kulisse immer darauf hin. Wenn das despektierlich gegenüber Empor Rostock rüberkam, entschuldige ich mich dafür. Das war niemals meine Absicht“, so Torben Walluks, der in Richtung Wiechers nachlegte: „Die Ansagen, die Du gehört haben willst, gab es in keiner Weise. Ihr habt in der zweiten Halbzeit keine Lösungen im Angriff gefunden. Du solltest die Größe haben, das zuzugeben.“ Der Ex-Coach des Junior-Teams verließ die Pressekonferenz vorzeitig.

Die Mecklenburger, unterstützt von mehr als 50 Fans, erwischten in der gut besuchten Idrætshalle den besseren Start. Die ehemaligen SG-Akteure Leon Witte und vor allem Robin Breitenfeldt schafften mit schnellen und geschickten Laufwegen immer wieder Platz für Rückraum-Shooter Andre Meuser, der erheblichen Anteil an der Rostocker 7:3-Führung nach elf Minuten hatte.

Zwar kam DHK danach besser ins Spiel, doch der Mecklenburger Traditionsverein präsentierte sich im Angriff weiter spielstark und sicher im Abschluss. 13:10 lag das Wiechers-Team sechs Minuten vor der Pause in Front, dann waren die Gastgeber endgültig im Spiel.

Nach dem 14:15 leiteten die Flensburger die Wende ein. Die Deckung um den überragend haltenden Keeper Paul Weidner, der sogar selbst ein Tor erzielte, ließ den Rostockern keine Chance mehr zur Entfaltung. Mit vier Toren in Folge riss der DHK die Führung mit 18:15 an sich. Nach dem 19:17 (37.) stellte ein erneuter 4:0-Lauf die Weichen auf Erfolg. 23:17 leuchtete Mitte des zweiten Durchgangs von der Anzeigetafel. Danach ließen die mit Leidenschaft kämpfenden Gastgeber Empor nicht näher als auf vier Treffer herankommen.

Die Defensive leistete Schwerarbeit. Trotz einiger technischer Fehler und vergebener Chancen behielt das Walluks-Team den Kopf immer oben und agierte mit dem nötigen Selbstvertrauen. So stand nach 60 Minuten der hochverdiente Heimsieg und das kollektive Durchatmen im Abstiegskampf – DHK hält Rostock mit fünf Zählern auf Distanz.

Der Spieler des Tages, der achtfache DHK-Torschütze André Lohrbach, freute sich: „Wir waren stark in der Abwehr und sind so sehr gut in die zweite Halbzeit gekommen. Das war ein absolut verdienter Sieg und persönlich mein bestes Heimspiel im DHK-Trikot.“ jös

DHK Flensburg: Weidner (1), Basenau, Muus Meyer – Zakrzewski (2), Jessen (1), Lohrbach (8/2), Brüne (n.e.), Worm (2), Jochimsen (3), Timm (3), Tölle (6), Desler (4). HC Empor Rostock: Leon Mehler, Jöhnck – Meuser (7), Witte (1), Iliopoulos, Schramm, Dennis Mehler, Völzke, Höwt (6/3), Prüter (1), Haasmann, Mehrkens (2), Breitenfeldt (4), Porath (3), Zboril, Lehwald. Schiedsrichter: Dodt/Klappauf (Berlin). Zuschauer: 613

Foto: Staudt