Personell abermals arg dezimiert kassierte der DHK Flensborg beim TuS Vinnhorst eine deutliche 21:35-Niederlage.

Bild: Marcel Möller kassierte eine frühe Rote Karte. Foto: Lars Salomonsen/Archiv

Redaktion: Robby Echelmeyer / sport@fla.de

Hannover. Für die Handballer des DHK Flensborg gab es in der 3. Liga Nord beim TuS Vinnhorst erwartungsgemäß nichts zu holen. Mit 21:35 (9:18) unterlag der noch punktlose SdU-Club am Samstagabend dem weiterhin verlustpunktfreien Aufstiegsaspiranten, der dank der 26:33-Niederlage des TSV Altenholz im Parallelspiel beim HSV Hannover die Tabellenführung erobert hat.

»Sie sind mindestens eine Klasse besser als wir«, sagte DHK-Trainer Claus Lyngsøe nach der achten Saisonniederlage gegenüber Flensborg Avis. »Unsere Punkte müssen wir gegen andere Teams holen«, fügte der Däne hinzu. Den Klassenerhalt zu schaffen, werde schwierig. »Aber wir werden weiter hart arbeiten«, wie Lyngsøe betonte. Positiv fand er, dass bei seiner Mannschaft in Vinnhorst trotz des deutlichen Spielverlaufs bis zum Ende die Einstellung stimmte, was in den vergangenen Wochen nicht immer so gewesen sei.

Im Vergleich zum bitteren 31:34 eine Woche zuvor bei der SG Hamburg-Nord musste Lyngsøe mit Tjark Desler (Corona) und Tobias Wickert-Grossmann (verdrehtes Knie) noch zwei weitere Ausfälle hinnehmen. Insgesamt sieben Akteure, darunter fünf Rückraumspieler, fehlten ihm im Norden Hannovers.

Erschwerend hinzu kam, dass die Flensburger im Sportzentrum des TuS früh ohne ihren Toptorschützen auskommen mussten: Marcel Möller sah die Rote Karte, nachdem er Vinnhorsts starkem Keeper Colin Räbiger mit einem Siebenmeter im Gesicht getroffen hatte (7. Minute). Der DHK lag zu diesem Zeitpunkt mit 2:4 hinten.

Anstelle von Möller verteidigte Jonas Mau fortan im Mittelblock an der Seite von Youngster Meeno Carstensen. Beide agierten defensiv und offensiv mit viel Leidenschaft. Großen Anteil daran, dass der Vorsprung der Vinnhorster erst beim 21:11 (38.) zweistellig wurde, hatte auch Christoffer Adsersen. Der DHK-Torwart zeigte nicht nur aufgrund seiner vier gehaltenen Siebenmeter eine hervorragende Leistung.

Für Lichtblicke aufseiten der Flensburger sorgte außerdem Melf Hagen. Der 21-Jährige, der erst acht Tage zuvor vom Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau verpflichtet worden war, avancierte bei seinem zweiten Auftritt im DHK-Trikot mit sechs Treffern zum erfolgreichsten Werfer seines Teams und zeigte im linken und mittleren Rückraum viel spielerische Klasse.

Dass die Gäste gegen einen in allen Belangen überlegenen Kontrahenten keinen Überraschungscoup landen konnten, lag für Hagen unter anderem daran, dass »wir ihr Tempo nicht mitgehen konnten«. Dem TuS bescheinigte er eine »super Leistung«. Mit dem DHK steht für ihn am kommenden Samstag (17:00) in Idrætshallen gegen den nach sechs Spielen noch ungeschlagenen (10:2-Punkte) Stralsunder HV die nächste schwere Aufgabe bevor.

STATISTIK

TuS Vinnhorst – DHK Flensborg 35:21 (18:9)

TuS Vinnhorst: Räbiger, Hanemann – Costa Dias, Otto 1, Kolodziej o.E., Bormann 2, Reichmann, Schlundt 2/1, Lungela 2, Siegler 5, Buntić 8/3, Müßner 5, Schröder 3, Backs 2, Durmaz 2, Hild 3

DHK Flensborg: Adsersen, Asmuß – Frahm, Schmidt, Petersen 1, Hagen 6/1, Jürgensen, Mau 5, Jakubowski 2, Holletzek 3, Möller, Fülbier, Carstensen 3, Kirschberger 1

Schiedsrichterinnen: Lisa-Caureme Oesker und Alix Ramcke

Zeitstrafen: 4:2 (Durmaz 2, Müßner, Siegler – Carstensen 2)

Rote Karte: Marcel Möller (7./DHK/Kopftreffer bei Siebenmeter gegen Räbiger)

Siebenmeter: 8/4:4/1 (Lungela, Buntić, Costa Dias und Schlundt vergeben gegen Adsersen – Möller und Holletzek scheitern an Räbiger, Hagen an Hanemann)