Die Jungspunde der SG Flensburg-Handewitt II haben im Stadtderby gegen den DHK Flensborg die Oberhand behalten.

Flensburg. Ein Derby hat seine eigenen Gesetze und lebt von den Emotionen. Da hat auch das Aufeinandertreffen der Handballer des DHK Flensborg und der SG Flensburg-Handewitt in der 3. Liga keine Ausnahme gebildet. Dabei schmerzte den gastgebenden DHK-Trainer Jens Häusler am Ende die 26:28-Niederlage im Duell Letzter gegen Vorletzter genauso sehr, wie der frühe Verlust von Kapitän und Galionsfigur Tjark Desler. Desler wird mit einer Sprunggelenksverletzung voraussichtlich bis zum Jahresende ausfallen.

»Wir haben jetzt anderthalb Wochen mit vollem Kader trainieren können und haben eigentlich auch einen Sprung gemacht. Aber wenn dir mit Tjark Desler ein ganz zentraler Punkt so früh wegbricht, dann fehlen derzeit die Möglichkeiten. Das hat uns getroffen«, so Jens Häusler.

Den besseren Start erwischten die jungen Gäste im Stadtderby, wenngleich auch in den Planungen von SG-Trainer Michael Jacobsen der Ausfall von Desler eine Rolle gespielt hat.

»Wir sind gut gestartet und haben unseren Vorsatz mit viel Tempo zu agieren gut umgesetzt. Die Verletzung von Tjark Desler bringt uns dann aber etwas aus dem Konzept. Wir mussten uns neu justieren, denn auf die anderen Spieler hatten wir uns nicht so sehr vorbereitet«, gestand Gäste-Trainer Michael Jacobsen ein, der bei seinem ersten Derby als Cheftrainer am Ende dennoch gut Lachen hatte: »Als Derby-Jungfrau hat das Event riesig Spaß gemacht, aber noch mehr Spaß hat es gemacht, weil wir mit zwei Punkten da raus gehen konnten.«

Das konnten die Gäste, weil sie zum einen mit Jörn Persson die absolut spielbestimmende Persönlichkeit auf dem Feld hatten und weil es die Hausherren nicht geschafft haben die höhere Fehlerzahl der Gäste in der zweiten Halbzeit konsequent zu bestrafen.

»Alle wussten um was es geht. Letzter gegen Vorletzter, da hat jeder gebrannt. Es hat richtig Spaß gemacht. Wir haben die Ruhe bewahrt auch als der DHK in Führung gegangen ist und freuen uns so um so mehr über den Sieg«, konnte Jörn Persson seine Freude kaum verhehlen.

Die fehlende Konsequenz war auch ein Umstand, der Jens Häusler nicht entgangen war.

»Letzten Endes haben wir viel zu viele Bälle und Möglichkeiten liegen lassen. Das hat sich dann auch gerächt. Wenn wir diszipliniert spielen, kommen wir auch zu guten Möglichkeiten, das hat man gesehen. Allerdings haben wir das auch immer wieder vermissen lassen, weil einige in ihre alten Gewohnheiten zurückgefallen sind«, so Häusler.

Unter dem Strich war es für Gäste-Trainer Michael Jacobsen aber ein verdienter Sieg, denn »wir konnten die Partie mehr und mehr zu unseren Prämissen führen«.

»Wir werden den Kopf oben behalten und die Niederlage als Männer hinnehmen. Wir lassen uns nicht entmutigen, auch wenn es manchmal etwas schwer ist«, gab Jens Häusler schon kurz nach dem Spiel wieder die Richtung vor.

DHK Flensborg: Muus Meyer, Wendt – Heinker 1, Jessen 1, Blumenberg, Wickert-Grossmann 4, Krüger 1, von Eitzen 5, Tölle 7/4, Zinndorff 3, Desler 2, Blockus 1, Skaaning Linnebjerg 1.

SG Flensburg-Handewitt II: Jepsen, Lübker – Fuhlendorf, Schnoor, Versteijnen 4, Mau 4, Jürgensen 4, Kooij 3, Prantner, Hennig 1, Runow 2, Nissen, Persson 8/2, Ebeling 1, Kirschberger.

Zeitstrafen: 5:2. Siebenmeter: 5:3.

Schiedsrichter: Christian Kroll/Emanuel Oliver Polke.

Zuschauer: 923.