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Typische DHK-Achterbahnfahrt zum Jahresauftakt in Idraetshallen

DHK belohnt sich mit verdientem Sieg

DHK Flensburg SV Anhalt Bernburg 33:30 (15:15)

Der DHK Flensborg hat in der 3. Liga Nord-Ost einen gelungenen Start ins Handballjahr 2025 hingelegt. Gegen den SV Anhalt Bernburg feierte das Team von Magnus Frisk Jensen einen verdienten 33:30 (15:15) Heimsieg. Dabei gab es vor 412 Fans in Idraetshallen eine typische Achterbahnfahrt unserer Mannschaft. „Wir können keine langweiligen Spiele. Es war viel Spannung pur für die Zuschauer“, sagte unser Trainer lachend aber auch sichtlich erleichtert nach dem Spiel und die Ironie in seiner Stimme war klar hörbar. Denn trotz klarer 28:23 Führung, gut acht Minuten vor Spielende, wurde die umkämpfte Begegnung noch einmal richtig heiß.

Beginn der Partie mit sehr hohem Tempo

Das hätte nach einigen Stationen im Spielverlauf unseres DHK nicht sein müssen. Zunächst war es ein Duell auf Augenhöhe und beide Mannschaften begannen mit sehr hohem Tempo. Nahezu jeder Angriff mündete in einem Torerfolg. In der 14. Minute stand es folgerichtig 8:8. Die 81 Tore aus dem aus unserer Sicht mit 39:42 verlorenen Hinspiel schienen auch zum Jahresauftakt keine Utopie. Danach fand unsere Mannschaft in der Deckung aber mehr Zugriff und war selbst durch ein schnelles Umschaltspiel erfolgreich. In den nächsten zwölf Minuten mussten wir nur drei Gegentreffer hinnehmen. Einige Parade von unserem Torhüter Ben Schmitt gaben zusätzliche Sicherheit. So „kaufte“ Benni dem überragenden Gästerechtsaußen Nico Richter einen Siebenmeter ab. Viereinhalb Minuten vor der Pause hatte sich unser Team mit vier Treffern auf 15:11 abgesetzt. Doch gerade bei der komfortablen Führung leistete sich unsere Mannschaft bis zur Halbzeit ihre erste Schwächeperiode. Kein eigenes Tor mehr, aber vier dadurch unnötige Gegentreffer sorgten für ein 15:15 Remis nach dreißig Minuten.

Zweite Halbzeit lange Zeit ausgeglichen

Die Gäste aus Sachsen-Anhalt hatten sich somit zurückgemeldet und machten nach dem Seitenwechsel mit energischem Spiel weiter. Die Partie war dadurch sehr umkämpft. Angeführt vom starken Spielmacher Maurice Niestroj fanden der SV Anhalt Bernburg immer wieder Lücken in unserer Deckung. Zudem wurde der Ball oftmals zur rechten Außenposition durchgespielt, wo Nico Richter weiter gnadenlos effektiv war. So wogte die Begegnung hin und her. Nach dem 17:18 durch Richter, sorgten unsere überragenden Schützen Jaris Tobeler und Thilo Knutzen für eine 19:18 Führung. Danach ging es nach dem Muster Ausgleich Bernburg, Führung DHK. Dabei glänzte auf unserer Seite vor allem Thilo, der zwischen der 36., und 52. Minute satte sechs Tore erzielte. Als er zum 28:23 einwarf, schien das Pendel endgültig in Richtung unserer Mannschaft auszuschlagen.

Nach Fünf-Tore-Führung gezittert aber am Ende die Nerven behalten

Doch in den letzten acht Minuten wurde es noch einmal extrem eng. Denn die Gäste agierten mit einer offensiven 3-3 Deckungsformation, oder sogar direkt Mann gegen Mann. Dies brachte unseren Rückraum zunächst aus dem Tritt. Vor allem Thilo sollte aus der Wurfzone fern gehalten und so am erfolgreichen Torabschluss gehindert werden. Da seine Kreis gestört wurden, spielte unsere Mannschaft zunächst ungeduldig und leistete zu viele schnelle Abschlüsse und Ballverluste. Die Folge war ein 0:5 Lauf und fünf Minuten vor dem Ende der 28:28 Ausgleich. Doch danach rackerte unser DHK und mit einer Finte im Eins gegen eins Duell auf seiner Rechtsaußenposition, brach Stefan Wuzella den Bann. Er stoppte mit seinem listigen 29:28 den Negativlauf. Danach behielt unsere Mannschaft den Kopf oben und nach dem 30:30, zweieinhalb Minuten vor Ultimo, hielten nicht nur die Nerven, sondern zwei Akteure stachen heraus. Neben Rune Hauenstein, der gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit für Benni ins Tor kam und bei seinem Debüt insgesamt elf Paraden, darunter einen gehaltenen Siebenmeter beisteuerte, mobilisierte vor allem Jaris noch einmal alle Kräfte. Nach einigen Fehlversuchen zeigte er Nervenstärke allererster Klasse. Denn unser halbrechter Rückraumspieler nutzte die sich bietenden Freiräume mit Schnelligkeit und Entschlossenheit. So sorgte Jaris mit einem lupenreinen Hattrick für den 33:30 Endstand und erlösenden Jubel in Idraetshallen. Jörn Saemann

DHK Flensburg: Schmitt, Hauenstein – Stefan Wuzella (4), Zakrzewski (1), Daniel Wuzella (1), Czertowicz (1), Witte, Krancz, Adam (1), Tobeler (11), Kinsky (1), Knutzen (9/1), Mau (4), Thal, Schlott, Schulte.

SV Anhalt Bernburg: Illig, Ohm – Kwoczalla (4), Niestroj (6), Klimaschewski, Schulze, Grafenhorst (1), Filippov (1), Stolze (2), Friedrich (2), Richter (10), Harder (2), Bagatolli (2).

Schiedsrichter: Lauenroth/Surrow (Lübeck/Kiel)

Zuschauer: 412

Stimmen zum Spiel:

Magnus (verlängerte seinen Vertrag): Bernburg ist durch sein Tempospiel zurückgekommen und steht völlig zu unrecht auf dem letzten Tabellenplatz. Sie sind eine sehr gute Mannschaft. Wir hätten zur Halbzeit mit vier oder fünf Toren führen müssen, stattdessen steht es Unentschieden. In der zweiten Halbzeit passiert und dann das gleiche. Wir führen mit fünf Toren, kassieren aber dann den Ausgleich. Doch die Spieler haben auf dem Feld gemerkt, dass sie die bessere Mannschaft sind und an sich geglaubt. Ich bin sehr stolz, dass die sie am Ende die Ruhe bewahrt hat, wahrlich cool geblieben ist und das Spiel nach Hause gebracht hat. Heute hat man gesehen. In dieser 3. Liga ist jedes Spiel ein Finale. Ich habe meinen Vertrag verlängert, da ich stolz bin, hier zu sein und ein Teil dieses Projektes bleiben will. Ich freue mich auf die nächsten spannenden Jahre, in denen wir noch was oben drauf packen wollen.

Thilo:

Wir haben am Ende richtig Probleme im Rückraum bekommen. Bernburg steht völlig zu unrecht auf dem letzten Platz. Es waren heute ganz wichtige zwei Punkte für uns. Da müssen wir uns auch ganz besonders bei Jaris bedanken. Er war total kaputt, hat am Ende aber die letzten Prozent aus sich raus geholt, um die entscheidenden Tore zu machen. Kompliment an ihn. Ein Lob geht auch an Daniel. Er hat das Spiel heute sehr gut gesteuert. Er hat zwar nur ein Tor gemacht, aber das hört sich nur nach wenig an. Man muss seine Ruhe im Spiel wertschätzen. Das ist immens wichtig für uns als Mannschaft und hat heute sehr geholfen.

Stefan:

Stefan Wuzella (Nr.02, DHK Flensborg)

Bei meinem Tor zum 29:28 läuft Jaris ein Stück raus und so hatte ich keine Anspielstation. Dann habe ich nicht mehr nachgedacht, da Zeitspiel angezeigt war. Es war ein glückliches Tor. Natürlich ist es für mich schön, dass ich es gemacht habe. Aber es ist ja egal, wer es macht, es war einfach nur wichtig. Eins gegen eins Duelle sind ja bei mir eher selten, deshalb war es etwas besonderes. Wichtig war aber, dass es uns aus dem Loch herausgeholt hat. Es war auf beiden Seiten ein Auf und ab. Heute war das Glück auf unserer Seite.

Bilder: SPEEDPhotos.de