DHK chancenlos in Rostock
HC Empor Rostock – DHK Flensburg 42:20 (19:8)
Der DHK Flensborg hat am Wochenende eine ganz empfindliche Niederlage hinnehmen müssen. Beim 2. Liga Aufstiegsaspiranten HC Empor Rostock setzte es für das Team von Magnus Frisk Jensen eine deftige 20:42 (8:19) Pleite. „Rostock hat das beste Saisonspiel gemacht. Das sagte sogar ihr Trainer nach dem Spiel zu mir. Sie waren nach ihrem Zehn-Tore-Sieg in Vinnhorst noch voll im Flow und haben so gegen uns weitergemacht. Sie haben jede vergebene Torchance von uns sofort bestraft“, sagte unser Trainer nach der Partie.
Chancenwucher mündet in totalem Fehlstart
Damit hatte Magnus recht. Denn unsere Mannschaft agierte spielerisch zwar gefällig und kreierte viele Tormöglichkeiten. Doch in den ersten Minuten war das Rostocker Tor wie vernagelt. Ob aus dem Rückraum, vom Kreis, oder auch von Außen, unser DHK versiebte Chance um Chance. Der überragende Empor-Keeper Leon Mehler vereitelte eine Hundertprozentige nach der anderen. Die Fördestädter warfen den besten Akteur auf der Platte der OSPA-Arena förmlich warm. Irgendwie bekam Mehler immer einen Fuß oder eine Hand an den Ball. Der DHK verzweifelte so am Schlussmann der Mecklenburger. Und verzweifelte auch an der fast makellosen Chancenverwertung der Gastgeber. So stand nach zehn Minuten ein 1:7 Rückstand. Unser bis dahin einziger Torschütze, der ehemalige Empor-Rückraumspieler Jaris Tobeler, musste zudem nach gut vier Minuten mit Rückenproblemen für den Rest der Partie passen. Die Köpfe bei unserer Mannschaft gingen allmählich runter. Magnus nahm eine Auszeit und versuchte mit ruhiger Ansprache das Selbstvertrauen beim DHK zu wecken. Doch das Tore werfen fiel unserer Mannschaft gegen den überragenden Leon Mehler weiter schwer. Er war kaum zu bezwingen. So liefen die Gastgeber gegen den DHK sehr oft die erste und zweite Welle und kamen selbst zum Erfolg. Der Bruder des Empor-Torhüters, Dennis Mehler traf gegen die bemitleidenswerten Ben und Felix öfter als unser gesamtes Team. Auch Andre Meuser und Marc Pechstein überzeugten auf Rostocker Seite mit ihrer Wurfkraft. Aber auch von den Außenpositionen war Empor stark. So stand nach gut zwanzig Minuten ein 3:15 Rückstand und Magnus sah sich gezwungen, schon seine zweite Auszeit zu nehmen.
Nach dem Horrorstart einige Zeit auf Augenhöhe
Danach wurde es zumindest etwas besser. In der Abwehr rackerte unsere Mannschaft und zeigte die richtige Einstellung und eine beherzte Leistung. „Wir haben bis zum Schluss alles versucht und gekämpft. Da kann ich der Mannschaft nichts vorwerfen“, sagte Magnus, der wie zu Beginn mit einem Sieben gegen sechs Überzahlspiel ohne eigenen Torwart versuchte, die Rostocker Defensive zu knacken. Dies gelang auch einige Male, doch Leon Mehler hatte so Gefallen am Spiel gefunden, dass er weiter beste Chancen vereitelte. So gab es bis zur Pause vier Tore der Gastgeber und fünf für den DHK und es ging mit einem klaren 19:8 Vorsprung für den HC Empor Rostock in die Kabinen. Nach dem Wechsel stand bei den Hausherren dann der ebenfalls Zweitligaerfahrene Robert Wetzel zwischen den Pfosten, da sich Leon Mehler bei der letzten Aktion vor der Pausensirene verletzte. Und Wetzel machte dort weiter, wo Mehler aufgehört hatte. Mit sehr vielen Paraden. So schraubten die Mecklenburger mit zwei schnellen Toren die Führung auf 21:8.
Rostocker immer wieder mit entscheidenden Phasen
Und der Aufstiegsaspirant blieb im Angriff weiter konsequent. Acht Minuten nach Wiederbeginn erhöhte Empor zum 27:12. Wieder zog Magnus die Notbremse und nahm die dritte und letzte Auszeit. Diese fruchtete und bis zum 30:18, Mitte des zweiten Durchgangs, hatte der DHK sich wieder etwas zurückgekämpft. Doch danach brachen alle Dämme. Der Tabellenzweite schaltete zwei Gänge höher und gestützt auf den ebenfalls überragenden Robert Wetzel, ließen die Gastgeber vor den schon 731 feiernden Zuschauern in der ausverkauften OSPA-Arena satte zwölf Minuten keinen Gegentreffer zu. Und bei Empor Rostock war dagegen fast jeder Wurf ein Treffer. So mündete diese Phase in einen 9:0 Lauf zugunsten der Rostocker, die wie ein Zweitligist auftrumpften. Nach dem 39:18 durch Andre Meuser (57.), klang das Spiel dann mit dem 20:42 Spielstand aus Sicht unseres DHK Flensborg aus. „Rostock war heute zwei, drei Klassen besser als wir, dass muss man zugeben. Wir müssen das Spiel abhaken, während der Woche gut trainieren und dann mit dementsprechenden Lehren daraus, das Spiel am nächsten Wochenende in Stralsund positiv angehen“, sagte Magnus nach dem Spiel zwar enttäuscht, aber auch mit klarem Blick nach vorne. Jörn Saemann
HC Empor Rostock: Wetzel, Mehler – Meuser (5), Richter (3), Mamporia (1), Dennis Mehler (6), Orzol (1), Schütze (1), Uhl (3), Magalháes (2), Funke (3/2), Pratschner (5), Gansau (3), Pechstein (2), Reichardt (1), Lößner (6).
DHK Flensburg: Schmitt, Backhaus – Stefan Wuzella (2), Zakrzewski (1), Daniel Wuzella (1), Czertowicz, Schlott, Adam, Tobeler (1), Knutzen (3), Mau (1), Lorenzen (1/1), Möller (4), Schulte (6).
Schiedsrichter: Bahr/Buldmann (Plön/Wenningstedt)
Zuschauer: 751
Foto: Ole Zakrzewski hatte es schwer, wie alle anderen Teamkollegen auch, sich gegen die starke Rostocker Abwehr durchzusetzen. (Foto: Sebastian Heger / Vielen Dank für den Foto-Service!)