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Jasper Bruhn nervt die Gastgeber

Zu viele Zeitstrafen kosten dem DHK Zählbares

DHK Flensborg – HSG Ostsee N/G 31:32 (14:14)
Der DHK Flensborg hat nach zwei Siegen in Folge in der 3. Liga Nord-Ost einen herben Dämpfer erhalten. Nach den tollen Erfolgen beim SC Magdeburg II (40:39) und gegen das Spitzenteam TuS Vinnhorst (32:26) unterlag unsere Mannschaft dem Tabellendrittletzten HSG Ostsee in der heimischen Idraetshallen mit 31:32 (14:14) Toren. Dabei leistete sich unsere Mannschaft zu viele Fehler und wurde vom ehemaligen Zweitligaprofi Jasper Bruhn in der zweiten Halbzeit regelrecht genervt. Denn der Rückraumspieler, der im Sommer vom VfL Lübeck-Schwartau nach Neustadt und Grömitz wechselte, avancierte mit zwölf Toren zum Matchwinner der Gäste. Zehn Treffer gelangen ihm dabei in der zweiten Halbzeit.

DHK zu Beginn sehr spielfreudig
Der Beginn der Partie war sehr flüssig und spielfreudig von unserem DHK. Viele gute Spielzüge eröffneten sehr gute Chancen. Leider scheiterten unsere Schützen in der Anfangsphase zu oft am starken HSG-Torhüter Max Folchert. Nach gut zehn Minuten hatte er schon fünf Paraden für sich verbucht. Dazu gesellten sich zwei Ballverluste des DHK, so dass es zunächst immer galt, einen Rückstand zu egalisieren. Nach dem 3:4 (8.) fand unser Angriff dann auch seine Treffsicherheit. Angetrieben vom in dieser Phase überragenden Thilo Knutzen, der unter der Woche eine Einladung zum U 21 Nationalmannschaftslehrgang bekommen hatte, drehte unsere Mannschaft den Rückstand bis zur 13. Minute in einen 9:7 Vorsprung.

Sand im Getriebe des DHK-Motors
Doch danach kam Sand ins Getriebe des DHK-Motors. Denn die Gäste deckten offensiver und legten somit unseren Rückraum an die Kette. So häuften sich beim DHK die Fehler, so das die HSG Ostsee mehrere Balleroberungen hatte. Zudem hielt Folchert weiter stark und parierte unter anderem einen Strafwurf von Tom Lorenzen. Da unsere Deckung sehr offensiv ausgerichtet war, taten sich die Gäste beim Toren werfen ebenfalls sehr schwer. Und auch unser Torhüter Ben Schmitt fand immer besser in die Partie. Nur gegen die durchsetzungsstarken Friedrich Kilias, Marius Nagorsen und Mats Schramm fand die DHK-Defensive nicht die richtigen Mittel, um die Abschlüsse dieses Trios entscheidend zu stoppen. Sie erzielten neun der 14 Ostsee-Tore vor der Pause. So wurden mit einem 14:14 die Seiten gewechselt.

DHK leistet sich zu viele Fehler
In der zweiten Halbzeit erwischten die Gäste den besseren Start. Vor allem Ex-Zweitligaprofi Bruhn drückte dem Spiel mehr und mehr seinen Stempel auf. Im ersten Durchgang in der DHK-Deckung mit nur zwei Feldtoren noch gut aufgehoben, holte er viele Zeitstrafen gegen unsere Mannschaft heraus. Viermal mussten unsere Akteure das Parkett der Idraetshallen in den ersten zwölf Minuten des zweiten Durchgangs verlassen, nur einen Zwei-Minuten-Verweis gab es für die Gäste. Doch trotz des schnellen Zwei-Tore-Rückstands beim 14:16 (32.), 15:17 (34.) und 16:18 (35.), hielt unser DHK dagegen. Beim 19:18 durch einen verwandelten Siebenmeter von Jaris Tobeler, lagen wir drei Minuten später wieder in Front. Und auch als unsere Mannschaft wieder vollzählig war, stand nur ein 21:22 Rückstand auf der Videowall der Idraetshallen. Doch danach leistete sich der DHK zu viele Fehler und geriet durch einen Treffer von Paul Kilias und einem Doppelschlag von Bruhn scheinbar vorentscheidend mit 21:25 ins Hintertreffen. Beim 22:26, erneut durch Bruhn (48.), bäumte sich unser Team dann aber wieder auf.

Für die große Moral nicht belohnt
Nick Witte und Stefan Wuzella erzielten beim 26:28 den Anschluss. Und auch wenn die Gäste wieder auf drei Tore Vorsprung stellten, ließ sich unsere Mannschaft nicht entmutigen. Als Bruhn einen Strafwurf sechs Minuten vor Schluss zum 28:31 zugunsten der Gäste verwandelte, zeigte unser DHK noch mehr Moral. Per Siebenmeter stellte der in der zweiten Halbzeit stark aufspielende Jaris den 29:31 Anschluss her. Kurz darauf wurde Kolen Krancz am Kreis freigespielt und warf zum 30:31 ein. Die Fans in der Idraetshallen erhoben sich und feuerten ihren DHK mit Standing Ovations an. Als „Maui“ Jonas Mau zum 31:31 Ausgleich einwarf, tobte die Arena. Und wir hatten sogar die Führung in der Hand. Doch statt selbst abzuschließen, wollte Jaris den Ball weiterleiten und wurde geblockt. Die Gäste eroberten den Ball und trafen durch Bruhn zum 31:32. Es waren noch 92 Sekunden zu spielen und Thilo gelang im Angriff der Durchbruch. Doch seinen nicht ganz sauberen Wurf lenkte Folchert über die Querlatte. In der verbleibenden knappen Spielminute konnte die HSG Ostsee dann den Ball im eigenen Angriff behaupten und den Sieg über die Zeit retten. So stand am Ende die völlig unnötige 31:32 Niederlage unseres DHK, der sich trotz der großen Moral am Ende nicht belohnte. Jörn Saemann

DHK Flensburg: Schmitt, Backhaus – Stefan Wuzella (2), Zakrzewski, Daniel Wuzella (3), Czertowicz (1), Witte (1), Krancz (3), Adam (1), Tobeler (7/3), Knutzen (6), Mau (4), Lorenzen (2/1), Thal, Schulte (1).
HSG Ostsee N/G: Folchert (1), Skorce, Knobloch – Nagorsen (3), Barthel (2), Farschchi, Harms (1), Most, Mendle (1), Kilias (4), Schramm (4), Haack (1), Kaiser (2), Gajate, Litzenroth (1), Bruhn (12/3).
Schiedsrichter: Grünagel/Borchardt
Zuschauer: 405

Stimmen zum Spiel:

Nico Kibat (Trainer HSG Ostsee):
Es war ein Kampfspiel mit vielen Abwehrvarianten. Vor allem der DHK hat mit 3-3, 5-1 und 6-0 Formationen agiert. Aber wir haben dagegen immer wieder Lösungen gefunden. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Spielen hatten wir diesmal am Ende das Glück auf unserer Seite.

Magnus:
Ich bin gerade riesig enttäuscht. Wir verwerfen in der ersten Halbzeit viel zu viele Chancen. Aber da muss man auch Ostsees Torwart Max Folchert loben. Er hat eine tolle Leistung gezeigt. Dann bekommen wir in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit zu viele Zeitstrafen. Das können wir uns in dieser ausgeglichenen 3. Liga nicht leisten. Aber insgesamt haben wir heute nicht auf dem Nivau gespielt, dass wir zeigen können. Das war nicht genug, denn vor allem zu Hause müssen wir Mentalität zeigen. Dafür stehen wir als Mannschaft und dafür steht auch der Verein. Es ärgert mich, dass wir nach der ersten Halbzeit nicht mit drei bis fünf Toren führen. Stattdessen haben heute Folchert und Jasper Bruhn den Unterschied gemacht. Diese Niederlage tut richtig weh.

Thilo:
Es war ein verrückte Woche für mich und ich ärgere mich gerade darüber, dass wir dieses Spiel, auf das ich mich die ganze Woche gefreut habe, verlieren. Es war aufregend, dass ich zum Lehrgang der U 21 Nationalmannschaft eingeladen wurde. Dann habe ich gestern im Spiel mit der SG meine ersten beiden Bundesligatore gemacht. Das war echt cool. Doch heute nervt mich diese Niederlage. Das wir nicht punkten, tut weh. Denn wir hätten Ostsee auf fünf Punkte distanzieren können. Stattdessen sind sie auf einen herangekommen. Ich weiß nicht genau, woran es heute gelegen hat. Ob wir vom Kopf nicht richtig da waren oder körperlich. Wir müssen es in den nächsten beiden Spielen auf jeden Fall besser machen und wollen sie erfolgreich gestalten.

Auktion im Foyer ein voller Erfolg
Eine halbe Stunde nach der Partie verrauchte der Frust über die Niederlage mehr und mehr. Nicht nur die anstehende Weihnachtsfeier unserer Mannschaft sollte für gute Laune sorgen, sondern die nunmehr schon traditionelle Auktion, wenn nach dem letzten Heimspiel des Jahres die Weihnachtstrikots unserer Spieler versteigert werden, die zuvor in diesen gespielt hatten. Mit der wie immer gut gelaunten Moderation von Ole, der von Schulle unterstützt wurde, lockte unser Kapitän Höchstgebote der anwesenden Zuschauer im Foyer der Idraetshallen aus deren Portmonee. Am Ende kamen sensationelle 3.500 Euro zugunsten der Team Doppelpass Stiftung für den guten Zweck heraus.