Großer Kampf des DHK wird nicht belohnt
DHK Flensborg – TSV Anderten 24:25 (13:12)
Der DHK Flensborg hat seinen 31:19 Kantersieg beim LHC Cottbus nicht vergolden können. Denn das Team von Magnus Frisk Jensen unterlag in heimischen Idraetshallen dem TSV Anderten knapp und unglücklich mit 24:25 (13:12) Toren. Dabei wurde der große Kampf unserer Mannschaft in der Schlussphase leider nicht belohnt. So war es für unseren Kreisläufer Marcel Möller keine geglückte Rückkehr. Unter der Woche hatte unser Trainer Magnus den ehemaligen Zweitligaspieler für ein Comeback begeistern können.
Bis Mitte der ersten Halbzeit aggressiv und stark
Dabei hatte die Partie für unseren DHK so gut angefangen. In der Deckung wurde beherzt zugegriffen und füreinander gearbeitet. Den ersten Gegentreffer musste unsere Mannschaft erst nach eigener 2:0 Führung hinnehmen. Es war die achte Spielminute, als Tim Kreth für den TSV Anderten den Bann brach. Doch unser DHK ließ sich nicht beirren und war in der Defensive weiter entschlossen. Nach dem 3:2 Anschluss der Gäste, nur kurze Zeit später, ließen die Fördestädter wieder viele Minuten kein Gegentor zu. Nach einer guten Viertelstunde leuchtete so ein 6:2 Vorsprung des DHK von der LED-Wand und der Anzeigentafel der Idraetshallen. So nahm der Trainer des TSV Anderten, Robin John, eine Auszeit. Danach fanden die Gäste im Angriff ihre Qualität und trafen nun beständig. Bis zum 10:7 (23.) blieb der DHK aber weiter recht komfortabel in Front. Doch nach und nach stockte der DHK-Motor und beim 11:11, knapp drei Minuten vor der Pause, hatten die Hannoveraner erstmals den Ausgleich erzielt. Mit der Schlusssirene des ersten Durchgangs traf Oskar Czertowicz aber zur wichtigen 13:12 Halbzeitführung.
Rote Karte erschwert einen guten Weg in den zweiten Durchgang
Nach dem Wechsel konterte unsere Mannschaft den 13:13 Ausgleich der Niedersachsen durch den gut aufgelegten Luc Depping mit dem 14:13 durch Jaris. Doch nach einer Zeitstrafe für die Gäste kassierte unser Leistungsträger und einer der Abwehrchefs im Innenblock, Jonas Mau, beim 14:14 seine dritte Hinausstellung. Dies war gleichbedeutend mit der roten Karte und somit die Disqualifikation für den Rest der Partie. Dies tat unserer Mannschaft nachhaltig weh. Nach der 17:16 Führung durch unserern Rückkehrer „Marci“ Möller (41.), leistete sich der DHK zu viele leichte Fehler und binnen zwei Minuten drei Gegentore. So lag unsere Mannschaft beim 17:19 erstmals in diesem Spiel zurück. Nachdem Marci den 20:21 Anschluss hergestellt hatte (49.), sollte es aber noch schwieriger werden. Denn nachdem Max Berthold das 20:22 für die Gäste erzielte und kurz darauf eine Zeitstrafe erhielt, kassierte der DHK in Überzahl das 20:23 durch Fin Backs. Acht Minuten vor Schluss nahm Magnus eine Auszeit und weckte noch einmal den Kampfgeist bei unserer Mannschaft.
Das Remis am Ende vor Augen
Und es ging noch einmal ein Ruck durch die Reihen der Gastgeber. Zwei Energieleistungen durch unseren Routinier Ole sorgten mit seinem Doppelschlag für den 22:23 Anschluss. Danach hielt unser Keeper Ben einen Siebenmeter von Backs in Klasse-Manier. Unsere Mannschaft hatte den Ausgleich vor Augen. Doch TSV-Torhüter Colin Räbiger hielt einen Wurf von Schulle. Im Tempogegenstoß traf Backs zum 22:24. Als Fynn Brandes gut drei Minuten vor Ultimo das 22:25 erzielte, schien die Partie gelaufen. Doch unser DHK zeigte seine Tugenden und kämpfte unverdrossen weiter. Marci traf zwei Minuten vor Schluss zum 23:25. Und nach einer erneuten Balleroberung durch unsere Defensive spielte Ole einen langen No-Look Pass auf seinen jahrelangen Mitspieler Marci, der 58 Sekunden zum viel bejubelten 24:25 Anschluss einwarf. Unsere Deckung rackerte nach einer Auszeit des TSV Anderten und provozierten so tatsächlich einen Ballverlust der Gäste. Doch im letzten Angriff gelang es unserer Mannschaft nicht, die Deckung der Niedersachsen für einen guten Wurf aufzureißen. So musste sich Ole mit einem direkten Freiwurf aus schwerer linker Position versuchen. Der landete im Block des TSV Anderten, von wo er direkt in die Hände von TSV-Keeper Räbiger landete. So stand am Ende die unglückliche, aber auch unnötige knappe Niederlage unseres DHK Flensborg, der sich trotz tollem Aufbäumen nicht mit einem wichtigen Punktgewinn belohnen konnte. Jörn Saemann
DHK Flensburg: Schmitt, Hauenstein – Zakrzewski (3), Daniel Wuzella (1), Czertowicz (1), Witte, Schlott (1), Adam, Tobeler (5), Mau, Lorenzen (6/2), Thal, Möller (4), Schulte (3).
TSV Anderten: Lange, Räbiger – Meyer (2), Czok (1), Benkendorff, Berthold (2), Brandes (2), Sauß (2), Depping (6), Koch, Backs (8/2), Pichiri (1), Müller, Kreth (1).
Schiedsrichter: Lauenroth/Surrow
Zuschauer: 384
Stimmen zum Spiel:
Robin John (Trainer TSV Anderten):
Heute hat man eine Kopie des Hinspiels gesehen. Es war kein schönes Spiel, denn beide Mannschaften haben viele technische Fehler gemacht. Es war eigentlich ein typisches Unentschiedenspiel. Letze Woche haben wir in Leipzig mit sieben Toren zurückgelegen und schaffen noch ein Unentschieden. Heute spielen wir eine schwache erste Halbzeit und gewinnen am Ende noch mit einem Tor. Doch so viel Glück werden wir nicht immer haben. Ein Punkt wäre für DHK Flensborg heute verdient gewesen.
Magnus:
Ich kann mich Robin nur anschließen. Wir sind jetzt gerade Hammerenttäuscht. Wir kassieren nur 25 Gegentor und es war heute unsere beste Abwehrleistung der ganzen Saison. Normalerweise müssen wir dann so ein Spiel gewinnen. Doch leider schaffen wir heute nicht unsere gewohnten mindestens dreißig Tore, sondern nur 24. Wir machen heute eigentlich ein gutes Spiel, durch unsere starken Torhüter und unsere starke Abwehr. Ich bin traurig, dass wir uns nicht belohnt haben. Wir waren heute nicht clever genug und uns fehlte auch das Quäntchen Glück. Aber wir haben eine starke Moral gezeigt. Ich freue mich über die Rückkehr von Marci. Er wird uns während der Saison noch sehr weiterhelfen.
Marci:
Eigentlich habe ich Magnus nur angerufen, weil ich ihn gefragt habe, ob er mir Karten für das SG Spiel gegen Melsungen organisieren kann (lacht). Er hat mich dann gefragt, ob ich in dieser Saison noch helfen könnte und zurückkommen möchte. Ich habe dann sofort ja gesagt, ohne meine Frau zu fragen. Aber als ich sie gefragt habe, hat sie auch sofort ja gesagt (lacht). Magnus hat mich am Freitag dann auch gleich über die Koppel gejagt (lacht). Ich habe auch zu Peter Stotz gesagt, dass es für mich Ehrensache ist, hier zu helfen. Ich weiß, dass ich mit offenen Armen aufgenommen werde. Das freut mich sehr. Ich habe richtig Bock für den DHK zu spielen. Es ist wirklich wie nach Hause kommen. Schade, dass wir das Spiel am Ende nicht gedreht bekommen haben.
Ole:
Es war mit dem letzten Wurf schwierig um die Mauer zu kommen. Wenn ich auf der anderen Seite stehe, kann ich sie vielleicht ausgucken. Oder wenn ich zentral stehe, hätte ich über die Deckung werfen können. Wir wollten den letzten Angriff nicht mit einem unnötigen Wurf abschließen. Wir hätten beim Kreuzen dabei wohl entschlossener agieren müssen. Schade, dass es nicht gereicht hat, obwohl wir das Spiel am Ende noch einmal heiß bekommen. Ich freue mich, dass Marci wieder dabei ist. Nun bin ich nicht mehr der Älteste in der Mannschaft (lacht). Aber ernsthaft, man hat heute schon gesehen, was Marci für unser Spiel und unsere Mannschaft bedeutet. Es hat sich angefühlt, als wenn er nie weg war. Er wird uns auf jeden Fall noch sehr helfen.
Foto: Rune Hauenstein machte einen guten Job im DHK-Tor (SPEEDPhotos.de)