Sjören Tölle ist der Torschütze vom Dienst beim DHK Flensburg. Mit 54 Toren führt der Rückraumshooter die Torjägerliste in der 3. Liga an. Macht er so weiter, erfüllt er sich vielleicht einen Wunsch.

Flensburg. Der Saisonstart ist geglückt. Mit 8:6 Zählern liegt Aufsteiger DHK Flensborg nach sieben Spieltagen auf Platz fünf der 3. Liga. Dabei erzielten die Schützlinge von Cheftrainer Matthias Hahn bereits 200 Tore, hinter Tabellenführer SC Magdeburg II (212) die zweitmeisten in der gesamten Liga: umso erstaunlicher, da mit Linkshänder Marc Blocks und Ole Zakrzewski zwei wichtige Stützen im Rückraum verletzungsbedingt ausfallen. Einen entscheidenden Anteil daran hat Sjören Tölle. Der wurfgewaltige Mann im linken Rückraum führt mit 54 Toren momentan die Torjägerliste an, übernimmt viel Verantwortung gerade im Offensivspiel vom Dansk Håndboldklub Flensborg.


 

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Austausch am Spielfeldrand: DHK-Trainer Matthias Hahn (weißes Shirt) mit seinem

wurfgewaltigen Rückraum-Ass Sjören Tölle.


Trotz seiner scheinbar eingebauten Torgarantie bleibt der 27 Jahre alte Handballer bescheiden. »Aufgrund von Verletzungen bin ich momentan fast der einzige, der aus der zweiten Reihe wirft. Und wenn man alle Versuche zusammennimmt, dann ist meine Quote gar nicht einmal so gut«, sagt Sjören Tölle im Gespräch mit Flensborg Avis.

Hahn: »Stören muss und soll werfen« Dennoch macht er nur das, was sein Coach Matthias Hahn von ihm fordert.

»Sjören ist für mich derzeit verdammt wichtig, weil er fast der einzige ist, der mit Würfen aus dem Rückraum für Gefahr sorgt. Es kommt uns zugute, dass er so gut drauf ist, das Selbstvertrauen hat. Sicherlich benötigt er für neun Tore nicht nur zehn Versuche, doch mit seiner Torgefahr zieht er die gegnerische Abwehr nach vorne, das ist die Vorgabe. Sjören muss und soll werfen«, erklärt Matthias Hahn.

Er vertraut seinem Schützling, weiß aber auch, dass er behutsam mit Tölle umgehen muss. »Wir haben am Montag gerade erst darüber gesprochen, wir werden das Training bei ihm drosseln, gewisse Übungen braucht er nicht mitmachen. Momentan spielt er fast durch, ich werde ihm sicherlich auch Pausen gönnen «, blickt der ehemalige Weltklasse- Handballer bereits voraus. Auch, damit sich die Knie von Stören Tölle möglichst wenig zu Wort melden. Denn Tölle, der vor der vergangenen Saison zum DHK zurückkehrte und davor für den TSV Hürup sowie die HSG Tarp-Wanderur auf Torejagd ging, hatte vor wenigen Jahren aufgrund eines Knorpelschadens im rechten Knie lange für seine Rückkehr aufs Handballparkett kämpfen müssen.

»Momentan geht es richtig gut, ganz beschwerdefrei werde ich aber nie wieder Handballspielen können. Ich spüre die Belastung vermehrt auch im linken Knie, aber nicht so, dass es schlimm wäre «, beschreibt Sjören Tölle seine momentane Befindlichkeit. Mit seinem DHK hat der 1,95 Meter große Handballer in dieser Saison noch so einiges vor. »Ich sehe die Zielsetzung genauso wie Matthias (Cheftrainer Matthias Hahn, Red.): dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen können. Im Idealfall vielleicht sogar die Top 5.« Richtig interessant wird es, wenn er über seine persönlichen Ziele spricht. »Auf der Homepage vom DHK steht es ja: ich wollte immer schon mal Torschützenkönig werden. Das wäre toll. Und bisher sieht es ja ganz gut aus«, sagt Hölle. Ja, zumindest der Anfang ist gemacht.

Bereits am Sonnabend (17 Uhr, Idrætshallen) gegen den VfL Potsdam kann er weitermachen.

Marc Reese

Lars Salomonsen

Sebastian Iwersen

Flensborg Avis