Drittligist DHK Flensburg unterlag Spitzenreiter Dessau-Rohlauer HV deutlich mit 25:33.

Flensburg. »Wenn man mit acht Toren zu Hause verliert, braucht man nicht viel zu reden. Das tut schon ein bisschen weh. Doch zehn starke Minuten reichen gegen den Spitzenreiter ganz einfach nicht, da musst du schon mindestens 50 Minuten Leistung bringen. Wir waren hinten zu lethargisch, zu langsam auf den Beinen. Vorne war zu viel Standhandball.

« Matthias Hahn, Trainer des Handball- Drittligisten DHK Flensburg, rang am Sonnabendabend nach Erklärungen. Der Coach musste akzeptieren, dass die Leistung seines Teams bei der deftigen 25:33 (13:14)-Heimniederlage vor 530 Zuschauern in Idrætshallen gegen Tabellenführer Dessau-Roßlauer HV ganz einfach nicht für mehr reichte. Nach einem ausgeglichenen Beginn, bei dem beide Teams bis zum 3:3 auf Augenhöhe agierten, riss der Faden beim DHK. Die Hausherren waren nun in der Offensive zu statisch, fanden kein Mittel mehr gegen die aggressive Gäste-Deckung – und vorne klappte es nicht mit dem Tore- Schießen. Die Folge: die Gäste eilten bis auf sieben Tore davon (11:4 und 12:5). Dann aber bäumte sich der SdUKlub gewaltig auf. Torben Sievers, Jeppe Bruhn, Kapitän Malte Hessen und Linkshänder Marc Blocks warfen vier Tore hintereinander zum 9:12 und bis zur Pause (13:14) kam der von den Rängen vorzüglich angefeuerte und unterstützte DHK Flensburg sogar bis auf einen Treffer heran. Doch irgendwie kam diese Halbzeitpause zur Unzeit. Zwar gelang Stören Tölle kurz nach Wiederanpfiff noch der Ausgleichstreffer zum 14:14, doch diese Aufholjagd zuvor hatte offenbar Kraft gekostet. Und es wollte schlicht und einfach keine Konstanz einkehren ins DHK-Spiel. Die Fehler häuften sich. Die deutlich stabileren Gäste setzten sich auf 17:14 ab und zu allem Überfluss musste der DHK Flensburg ab der 37. Spielminute ohne seinen Spielmacher Matthias »Matze « Hinrichsen weitermachen, der bei einem Siebenmeter den Gäste- Torwart direkt im Gesicht traf und vom Schiedsrichtergespann Philipp Fiehn/Tobias Gebert mit einer Roten Karte vom Parkett geschickt wurde. Beim 16:21 und 18:25 versuchte DHK-Coach Matthias Hahn zwar jeweils noch mit einer Auszeit Besserung im Spiel seiner Schützlinge herbeizuführen, doch der Zug war an diesem Abend abgefahren. Und zwar ohne den DHK.

Die Gastgeber bekamen den baumlangen Rückraumspieler Robert Lux (8 Tore) selbst durch direkte Manndeckung von Timo Brüne nicht in den Griff, auch Tomás Pavlicek (10/4) und Florian Pfeiffer (6) trafen quasi wie sie wollten.

»Schade, Dessau war einfach zu gut. Angriff und Abwehr waren jedoch auch eine Katastrophe nach der Halbzeit, es fand kein richtiges Aufbäumen statt. Die Unterstützung in der Halle war überragend, doch leider kam von uns diesmal nicht viel zurück«, haderte DHK-Kapitän Malte Jessen nach Spielschluss.


 

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DHK-Gesch.ftsführer Peter Stolz (li.) , Teammanager Tobias Dahm und Heiko Köhler trommelten, was das Zeug hält – zu Punkten reichte es jedoch nicht.


 

Matthias Hinrichsen (»Ich denke meine Rote Karte war heute nicht spielentscheidend, doch für mich ist es natürlich extra dumm gelaufen«) sah vor allem im kränkelnden Offensivspiel die Ursache für die deutliche Niederlage. »Unser Problem war der Angriff. Wir kamen da nicht durch. Die erste und zweite Welle klappten nicht und im 6 gegen 6 waren wir nicht variabel genug. Die sind auch abgezockter, so weit sind wir noch nicht«, analysierte der spielende Co- Trainer. Timo Brüne gestand, dass man sich eventuell auch zu sehr mit den Schiedsrichtern beschäftigt habe. Immer wieder nämlich haderten Trainer Matthias Hahn und seine Schützlinge mit den teils schwer nachvollziehbaren Entscheidungen des Schiedsrichter-Duos.

»Ich glaube, dass wir uns im Kopf auch zu viel mit den Schiedsrichtern beschäftigt haben und uns dadurch aus der Bahn haben werfen lassen. Dann machst du nicht mehr konsequent deine Aufgabe, und das nutzt so eine Spitzenmannschaft gnadenlos aus«, erklärte Timo Brüne, der im weiteren Saisonverlauf eine Top 5-Platzierung mit dem Aufsteiger fest im Auge hat. Der DHK ist momentan Fünfter (20:14 Punkte) hinter Spitzenreiter Dessau-Roßlauer HV (27:7), dem SC Magdeburg II (24:10), dem VfL Potsdam (22:12) und dem TSV Hannover-Burgdorf II (21:13). Am kommenden Wochenende ist spielfrei. Am Sonnabend darauf (30. Januar, 17 Uhr Idrætshallen) geht es dann gegen TS Großburgwedel.

Marc Reese

Flensborg Avis