Handball-Drittligist DHK Flensborg bestreitet am Sonnabend beim SC Magdeburg II sein letztes Saisonspiel. Noch-Trainer Matthias Hahn gibt Einblicke in sein Gefühlsleben und seine Pläne für die Zeit danach.


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Ein letztes Mal für den DHK auf der Trainerbank: Matthias Hahn.


Flensburg. Es ist soweit: Mit dem Auswärtsspiel beim SC Magdeburg II (Anwurf 19 Uhr) geht am Sonnabend eine lange, intensive und kräftezehrende Saison für die Drittliga-Handballer vom DHK Flensborg zu Ende. Ein letztes Mal die Kräfte bündeln, heißt es für das Team, ein letztes Mal »wir« für Trainer Matthias Hahn und Spieler wie Jeppe Bruhn und Marc Blockus, die bekanntlich nach Ablauf der Spielzeit 2016/2017 gehen werden.

»Mal verdränge ich das total. Mal kommt so etwas wie Wehmut auf, wenn das überhaupt das richtige Wort ist«, sagte am Donnerstag ein nachdenklicher Matthias Hahn, dem sehr bewusst war, dass er wenige Stunden später sein letztes Training im Pflichtspielmodus leiten würde.

»Das Spiel gegen Magdeburg ist vor allem Einstellungssache. Magdeburg hat den Klassenerhalt noch nicht 100-prozentig sicher, die werden gewinnen wollen. Aber auch meine Jungs sind heiß«, sagte Hahn, der hofft, dass er Kreisläufer Tobias Wickert-Grossmann (zuletzt krank) und möglicherweise sporadisch auch den zuletzt verletzten Marc Blockus zur Verfügung hat.

»Ich würde sehr gerne zum Abschluss noch einmal gewinnen.«

Wenn das Spiel abgepfiffen und die letzte Heimfahrt überstanden ist, bricht eine neue Zeit an für den ehemaligen Weltklasse-Handballer Matthias Hahn. »Es ist ein bisschen komisch, aber ich freue mich auf mehr Zeit für andere Dinge. Vor allem für die Familie, die sehr zurückstecken musste. Aber auch ich bin ein bisschen kurz gekommen«, sagte er. Bei ihm geht es aber auch weiterhin sportlich zu. »Mein Sohn spielt Tennis und Handball. Ich werde viel an Sportstätten sein. Außerdem haben wir vor zwei Jahren ein Boot gekauft. Bislang war meine Zeit auf dem Wasser jedoch sehr überschaubar «, sagte der leidenschaftliche Segler. »Für mich ist Segeln Entspannung pur. Für mich bedeutet es nach Feierabend runterkommen vom Alltag. Es gibt nichts Schöneres, als auf dem Wasser zu sein. Es ist faszinierend, ohne Treibstoff theoretisch um die ganze Welt zu kommen. Das begeistert mich.«

Hahn spricht auch deshalb so, weil er momentan nicht damit rechnet, kurzfristig eine neue Aufgabe als Handball-Trainer anzunehmen.

»Ich habe noch nicht den Kopf dafür, lasse alles in Ruhe auf mich zukommen. Ich denke zum Sommer hin wird sich eher nichts ergeben, da die Vereine ihre Planungen meist abgeschlossen haben.«

Marc Reese

Flensborg Avis