Flensburg. Ein Highlight jagt das nächste. Am Mittwoch gab es in aller Freundschaft ein Testspiel gegen den THW Kiel und am Freitag geht es im Stadtderby um zwei extrem wichtige Punkte in der 3. Liga. 

Der DHK Flensborg ist in dieser Woche mächtig gefordert. Das 21:47 (11:23) gegen den Rekordmeister ließ sich verkraften, weil es insgesamt ein gelungener Abend war, am Freitag müssen allerdings Punkte her. Zum einen weil sie im Abstiegskampf enorm wichtig sind und zum anderen, weil es gilt, die schwache Leistung aus dem Hinspiel wieder gutzumachen. »Wir können es einfach besser und haben uns im Hinspiel komplett unter Wert verkauft«, so DHK-Trainer Torben Walluks, der immernoch mit Grauen an die 27:33-Niederlage am 1. Dezember zurück denkt. Damals waren rund 800 Zuschauer in Idrætshallen und wurden vom DHK schwer enttäuscht.
Große Bühne

Freitag werden bis zu 3000 Besucher erwartet, denn die Chance zur Revanche bekommen die SdU-Handballer auf der großen Bühne. Das Rückspiel findet traditionell im Rahmen des Tag der Youngster statt. Zum vierten Mal veranstaltet die SG dieses Event in der Flens-Arena, wo normalerweise die Profi-Mannschaft spielt.

 »Im Hinspiel wollte die SG den Sieg mehr als wir. Jetzt liegt der Ball bei uns, wir müssen nur unsere Leistung abrufen«, so Walluks, der dem Spiel optimistisch entgegen sieht. Nach dem Heimsieg gegen Potsdam gab es am vergangenen Sonntag zwar eine Niederlage beim TSV Hannover- Burgdorf II, doch in dem Spiel und auch gegen Kiel präsentierte sich der DHK laut Walluks »sehr gut«. Die hohe Niederlage gegen den THW ist ohnehin nicht aussagekräftig, wichtiger war es dem Coach, dass sein Team unter der Woche intensiv gefordert wurde und »vernünftig aufgetreten« ist. Zudem konnten sich die DHK-Spieler gleich mit einer großen Kulisse anfreunden. 913 Besucher lockte der Test gegen die »Zebras« an. Auch wenn das Spiel schnell entschieden war, so war es doch für alle Beteiligten ein gelungener Abend. Die Show beim DHK stimmte mal wieder auf und neben dem Platz. Alle DHK-Akteure bekamen Einsatzzeiten, die Autogramm- und Selfiejäger erlebten die Kieler nach Spielende hautnah und auch THW-Coach Alfred Gislason war zufrieden. »Zum ersten Mal nach der EM hatte ich alle zusammen und für uns war es gut, einfach mal wieder ein Spiel zu machen. Nächste Woche geht es bereits mit dem Champions League-Duell gegen Veszprém weiter und es dauert immer ein bisschen, bis man sich im Verein wieder gefunden hat«, so der Isländer, der sich zudem darüber freute, dass Raul Santos nach vielen Monaten Verletzungs-Pause sein Comeback gab und »sich niemand verletzt hat«. Diese Freude konnte Walluks nicht ganz teilen. Sein Keeper Paul Weidner schied nach einer Rettungstat angeschlagen aus. »Es ist vermutlich eine Zerrung, wir müssen nun schauen wie es aussieht, aber so wie ich Paul kenne, lässt er sich das Spiel nicht entgehen«, sagte Walluks mit Blick auf das Derby gegen Weidners Ex-Mannschaft. Neben Weidner gibt es auf beiden Seiten bekanntlich viele Akteure, die schon für den DHK und die SG II gespielt habe. Zu denen gehört auch Jasper Basenau, der im vergangenen Sommer von der SG zum DHK wechselte und dort vorerst auch bleiben wird. Vor dem Spiel gegen den THW, bei dem er übrigens in der Jugend aktiv war, einigte sich Basenau auf einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem DHK. Dies gab Geschäftsführer Peter Stotz vor dem Anpfiff bekannt. »Der THW hat mit Zarabec verlängert, da mussten wir nachziehen«, so Stotz scherzhaft. Die Kieler hatten einige Stunden vor dem Test vermeldet, dass der Slowene Miha Zarabec einen neuen Vertrag unterzeichnet hat (wir berichteten bereits).

Neue Gesichter

Gegen Kiel fehlte ebenfalls Winter-Zugang André Lohrbach. Eine Erkältung verhinderte seinen Einsatz im Test. Während Walluks guter Dinge ist, dass Lohrbach Freitag mitwirken kann, wird Timo Brüne definitiv fehlen. Die endgültige Diagnose seiner Schulterverletzung lässt weiter auf sich warten, es könnte möglicherweise aber doch ein Band gerissen sein. Bei der SG sind alle Spieler fit und Coach Sascha Zollinger warnt: »Es wird diesmal sicherlich ein engeres Spiel als zuletzt. Der DHK hat mit Lohrbach viel Qualität hinzugewonnen und außerdem fehlte im Hinspiel mit Sjören Tölle ein wichtiger Mann.« Doch auch die SG kann im Gegensatz zum ersten Stadtderby in der Saison diesmal auf Morten Dibbert, Simon Hennig und Philipp Asmussen bauen.

Ruwen Möller
DHK Flensborg: Weidner, Basenau, Muus Meyer – Zakrzewski 5, Jessen, Worm 2, Blumenberg, Wickert-Grossmann 1, Jochimsen 2, Timm 4/1, Ejmar, Johannsen, Tölle 4, Desler 3
THW Kiel: Landgraf, Wolff – Firnhaber 8, Weinhold 2, Ekberg 5, Zeitz 3, Frend Öfors 3, Rahmel 7/2, Dahmke 3, Zarabec 4, Vujin 3, Bilyk, Nilsson 7/1, Santos 2
Zeitstrafen: 2:- (2x Ejmar)
Siebenmeter: 1/1:2/1 (Weidner hält gegen Santos)
Zuschauer: 913
Lasse Worm ist mit dem DHK am Freitag zu Gast bei der SG Flensburg-Handewitt II. (Foto: Tim Riediger)